07.09.2002-info/ er/ Seit dem im Striegistal die Eisenbahn unterwegs ist befindet sich die Anschlußbahn auf dem Bahnhof Berbersdorf, über die Schotter u.ä. über die Schiene abtransportiert wird. In den fünfziger Jahren wurde eine neue N4 beschafft, welche sich in ihrer zweijährigen Einsatzzeit nicht bewährte. Daraufhin wurden zwei Maschinen des Typ V10 B beschafft. Bis Ende 2000 erfolgte die Verladung auf der Schiene danach wurden die Verträge durch DB Cargo gekündigt. Da im Jahr 2002 die gesamte Strecke an die RegioInfraServiceSachsen und die CityBahn Chemnitz übergehen soll, war es geplant nach der Streckenübernahme den Güterverkehr auf der Schiene wieder zu beleben. Jedoch machte das Unwetter im Tal der Striegis am 12. August 2002 diese Planungen vorerst zunichte. Eine Lok V10B ist im Werk noch vorhanden, die zweite soll sich auf einen Privatgrundstück in Berbersdorf befinden.
Westsächsiche Steinwerke GmbH: Das Bild oben zeigt einen Teil der enormen Schäden, die
die Flutwelle im Striegis angerichtet hat.Die LKM 252164 trotzte dabei den Schlamm- und Treibgutmasse.
(Fotos: Erik Rauner)
07.09.2002-info/ er/ Als Anfang der 1950er Jahre der Produktionsausstoß im Werk 1 des Preß- und Schmiedewerks Brand-Erbisdorf nicht mehr ausreichte wurde auf einer Anhöhe über dem Bahnhof Brand-Erbisdorf das Werk 2 neu errichte, auch dieses Werk erhielt, wie das Werk 1, eine Gleisanschluß. Es sollte jedoch mit einer eigenen Betriebsführung ausgerüstet werden. Nach einer starken Steigung direkt im Bahnhof Brand-Erbisdorf beginnend wurde das Werkgelände erreicht. Neben den umfangreichen Gleisanlagenn war ein Lokschuppen und zwei Gleisbrückenwaagen vorhanden.Über die anfängliche Betriebsführung auf der Werkbahn ist nicht viel bekannt, jedoch wurden später im Betrieb eine V18 und eine V22 als Werklokomotiven vorgehalten, über deren Verbleib nach der Wende auch noch nichts in Erfahrung gebracht werden konnte. Auf dem Werkgelände waren neben dem PSW auch noch eine Braunkohlenkraftwerk und verschieden Anschließer vorhanden.
Der Verkehrsrückgang nach der Wende machte auch vor dem PSW nicht halt und 1997 erfolgte die Einstellug durch DB Cargo. Jedoch bereits ein halbes Jahr später wurde der Verkehr wieder aufgenommen (eine Bedienung pro Werktag) und wird seitdem stetig ausgebaut. Die gesamte Bedienung wird mit Lokomotiven der BR 298 der DB Cargo durchgeführt. Im Jahr 2001 erfolgte ein kompletter Umbau der Anschlußbahnanlagen weil die Altanlage völlig verschließen und damit nicht mehr betriebsicher waren. Von den einst umfangreichen Werkswagen ist nur noch einer vorhanden. Ab 2003 sollen täglich zwei Bedienung durchgeführt werden und die Anschlußbahn im Werk zwei neue Anschließer erhalten: Eine Holzverbrennungsanlage (ehem. Braunkohlenkraftwerk) und eine Alugießerei.
07.09.2002-info/ er/ Als gegen Ende der 1960er Jahre beschlossen wurde, am Rotvorwerk in Brand-Erbisdorf, einen Industriekomplex zu errichten, wurden auch gleichzeitig die Planungen für eine Anschlußbahn mit ausgeführt und errichtet. Der Gleisanschluß wurde am km 2,1 an der Strecke Berthelsdorf - Großhartmannsdorf, direkt neben dem Anschluß des Lederwerkes Zug errichtet. Im Anschluß an das 1400 Meter lange Zuführungsgleis schloß sich der Werkbahnhof des VEB Narva mit seinen weitläufigen Anlagen an. Bis zu diesen Bahnhof führte die DR alle Überführungsfahrten/Bedienungen aus, und ab hier nahmen die Werklokomotiven des VEB Narva die Bedienung auf dem Werkgelände auf. Es sind auch noch andere Firmen auf dem Werkgelände ansässig und auch diese hatten eigene Anschlußgleise (Stahlhandel, Containerverladung, Ölverarbeitung usw.).
An Werklokmotiven waren vorhanden: Eine N4 heute im Museum in Nossen; eine V10 B heute im SEM Chemnitz-Hilbersdorf, davor bis Mai 2002 bei den Eisenbahnfreunden in Langenau; und eine V18 deren Verbleib unklar ist (soll in die alten Bundesländer gelangt sein). Bis 1997 führte die DB Cargo noch Bedienungen auf diesen Anschluß durch, danach kam es zur Kündigung. Im Jahr 1999/2000 unternahm die Stadt Brand-Erbisdorf noch einmal den Versuch, wieder Leben auf die Anschlußbahn zu bringen (Kunden waren vorhanden!), was jedoch an der nicht geförderten Finanzierung scheiterte. Im Jahr 2001 erfolgte der Rückbau des Werkbahnhofes und des Zuführungsgleises. Der Lokschuppen ist noch vorhanden und wird von Lkw genutzt, es sind aber auch noch Gleisreste zu entdecken.
07.09.2002-info/ er/ Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Berthelsdorf - Großhartmannsdorf und deren Inbetriebnahme im Jahr 1890 wurden auch die Großflächigen Industrieanlagen im Raum Brand-Erbisdorf seitens der Eisenbahn erschlossen. Mit der Ansiedlung eines Lederwerkes in Zug machte sich auch der Bedarf nach einen Eisenbahnanschluß notwendig und so wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts im Streckenkilometer 2,1 ein Anschluß für das Lederwerk errichtet. Die Bedienung übernahm die jeweilige Eisenbahngesellschaft (KSSTEB; DRG; DR; DB AG). Um die im Lederwerk beschäftigten Menschen mit der Eisenbahn an den Arbeitsplatz zu bringen, errichte das Lederwerk einen eigenen Haltpunkt direkt vor dem Werk. Dieser wurde bis zur Einstellung des Personenverkehrs im Jahr 1997 bedient.
Als gegen Ende der 1960er Jahre die angelieferten Warenmengen immmer größer wurden, wurde über den Einsatz einer Werklok nachgedacht. Da jedoch keine Lokomotiven zu bekommen war setzten die Lederwerke eine Zweiwegefahrzeug (erst einen RS 09 Traktor, danach einen ZT 300 mit Aufgleisvorrichtung) für den werkinternen Verschub ein. Im Jahre 1997 beendete DB Cargo die Bedienung des Anschluß, 1999 erfolgte im Zuge der Straßensanierung ein Teilausbau einer Weiche, die restlichen Anlagen sind noch vorhanden, jedoch ist das Zweiwegefahrzeug im Gelände nicht mehr auffindbar.
07.09.2002-info/ er/ Die Vorläufer der Anschlussbahn der heutigen Muldenhütten Recyling und Umwelttechnik GmbH auf dem Bahnhof Muldenhütten reichen bis in den Sommer 1861 zurück. Damals wurde eine Anschlußbahn auf dem Hüttengelände in Muldenhütten errichtet um die benötigte Kohle mit der Eisenbahn anzuliefern. Diese Anschlußbahn wurde über Jahre hinweg immer weiter ausgebaut und hatte einige Nebenanschließer (z.B. Alte Dynamit, Schwarzpulverfabrikation).
Neben einer N4 hatte die Hütte auch noch eine V10B im Bestand (Fabriknummer folgen noch, sind nicht mehr an der Lok). Diese Lok erhielt seit ihrer Anlieferung weder eine Werklokbezeichnung, noch eine offizielle Anschrift. Der nach der Wende erfolgte Verkehrsrückgang machte auch vor der Hütte nicht halt, jedoch wurde bis zum 31.12.2000 regelmäßig durch die DB Cargo bedient. Zu diesen Zeitpunkt erfolgte allerdings die Kündigung im Rahmen des DB Projektes MORA C. Ab dem 26. August 2002 erfolgte der Rückbau eines Zuführungsgleises, welches schon länger nicht mehr genutzt wurde, um auf diesen Platz eine neue Fabrikationshalle zu errichten. Nach Aussagen der örtlichen Mitarbeiter soll dies aber erst einmal der einzige Rückbau sein, ebenso solle das Werk wieder mit der Eisenbahn beliefert werden. Jedoch soll im Zuge des Ausbaues der Sachsenmagistrale der Bf. Muldenhütten (Planung 2004) aufgelassen und damit die Anbindungsweiche ausgebaut werden. Was dies für die Anschlußbahn bedeutet, das kann man sich ja vorstellen. Die Werklokomotive wurde am 30.08.2002 durch die Freiberger Eisenbahn auf das Werklsgelände "Saxonia" Freiberg geschleppt.
Muldenhütten: Die V10B kurz vor der Abgabe an die Freiberger Eisenbahn. (Foto: Erik Rauner)
07.09.2002-info/ er/ In der ersten Septemberwoche war ein Zweiwegefahrzeuge auf der Strecke zwischen Freiberg und Holzhau im Einsatz. Es handelt sich dabei um einen Unimog der Firma Janssen aus Kalkar, Niederlassung Kleinbadegast. Diese Niederlassung setzt im Laufe des gesamten Jahres zwei Fahrzeuge diese Types ein. Die Niederlassung in Kalkar besitzt nach Aussagen der Mitarbeiter fünf oder sechs Fahrzeuge diese Types. Ein Gleisanschluss bei der Firma ist jedoch nicht vorhanden, alle Fahrzeuge gelangen über die Straße an Ihren Einsatzort. Die ersten Zweiwegefahrzeuge lieferte Ries laut Referenzliste bereits 1971 und 1975 nach Kalkar.
Janssen GmbH: Zweiwege-Unimog mit Spritzaufbau. (Foto: Erik Rauner)
© Info von Erik Rauner