12.09.2004/ sh/ Schon seit 1952 gab es im Puschkinpark Lauchhammer eine Parkbahn mit 600-mm-Spurweite, welche bis 1955 in Betrieb war. Aus Unterhaltungsgründen und kulturellen Aspekten heraus wurde jedoch dem Puschkinpark keine Perspektive gegeben und die Aktivitäten konzentrierten sich fortan auf den Schloßpark in Lauchhammer-West.
Die Parkbahn wurde in 500-mm-Spurweite neu errichtet. Die drei Feldbahndiesellokomotiven wurden als "Dampfloks" verkleidet und umgespurt. Diese Arbeiten wurden durch den Stahlbau HW Lauchhammer West und die KFZ-Werkstatt des BKW "Friedenswacht" Lauchhammer durchgeführt. Dabei erhielten die Loks auch einen Deutz-Dieselmotor mit 6 PS Leistung
Ebenso ein Eigenbau in der HW Lauchhammer West waren die Personenwagen mit einer Länge von 1,90 m, einer Breite von 0,80 m und einer Höhe von 1,13 m. Das Gewicht betrug 200 kg. Zwei Wagen wichen jedoch von diesen Abmeßungen ab.
Heute sind 14 kurze und 2 lange Personenwagen vorhanden. Gefahren wird mit 8 Wagen und maximal 10 km/h.
Der Rundkurs hat eine Länge von 950 m mit zwei Brückenquerungen, zwei Weichen und einem zweiständigen Fahrzeugschuppen. Seit 2002 ist die Bahn an bestimmten Tagen wieder im Einsatz, nachdem der Betrieb zuvor ca. 6 Jahre lang infolge Oberbaumängeln ruhen mußte. Der nächste Fahrtag ist zur 50-Jahrfeier der Bahn am 1. Juli-Sonntag 2005 [03.07.] geplant.
Parkbahn Lauchhammer: Im Einsatz ist die Lok AMANDA. (Foto: 12.09.2004, Sven Hoyer)
Parkbahn Lauchhammer: Lok AMANDA gehört zur ersten Lieferserie der LKM Ns1. (Foto: 12.09.2004, Sven Hoyer)
Parkbahn Lauchhammer: Lok AMANDA auf der Strecke. (Foto: 12.09.2004, Sven Hoyer)
Parkbahn Lauchhammer: Lok LUZI steht im Schuppen als Reserve. (Foto: 12.09.2004, Sven Hoyer)
Parkbahn Lauchhammer: Ohne Motor abgestellt ist die Lok ROSI. (Foto: 12.09.2004, Sven Hoyer)
12.09.2004/ sh/ Die Friedrichsgrüner Parkbahn ist seit 1959 hinter der Schule rund um den "Hasenhügel" in Betrieb. Früher befand sich an dieser Stelle ein Steinbruch.
Zum Einsatz kommt auf dem 130 m langen Rundkurs mit 600 mm Spurweite und einer Weiche eine Akkulok B 360 vom Hersteller BBA Bergbauausrüstung Aue. Diese Lok wurde von der SDAG Wismut untertage eingesetzt und sollte verschrottet werden. Zwischen ca. 1984 und 1988 war die Akkulok abgestellt und wurde nach Aufarbeitung am 22.07.1988 wieder in Betrieb genommen.
Die Wagen der Erstausstattung waren 5 umgebaute Schachthunte, die infolge des geringen Achsstandes sehr entgleisungsfreudig waren. Trotzdem wurden sie bis 1992 eingesetzt und anschließend zerlegt. Ersatz kam in Form von vier Untertagepersonenwagen, wovon 3 Stück umgebaut wurden. Die Dächer wurden ca. 20 cm höher gesetzt und die Wagen gefedert. Für ins-gesamt 36 Personen bieten sie nun Platz. Der original erhaltene Wagen dient als Ersatzteilspender bzw. "Anschauungsobjekt". Seine Daten:
Unter einer Plane befindet sich auch noch ein fahrbereites Schienenbiegegerät.
Die Gleise der Parkbahn konnten von der SDAG Wismut in Schlema übernommen werden. Schwellen wurden letztmalig 1988 gewechselt. Aller zwei Jahre wird die Anlage durch den TÜV kontrolliert. Eine Erweiterung der Gleise durch den Park ist aus finanziellen und sicherungstechnischen Gründen wieder vom Tisch.
An baulichen Einrichtungen sind ein kombinierter Lok-, Wagen- und werkstattschuppen, ein Bahnsteig, ein Eigenbauformsignal und eine zur Fahrkartenbude umfunktionierte Telefonzelle mit DDR-Funkgesteuerter Uhr vorhanden. Bei hohem Fahrgastaufkommen werden drei Runden gefahren, ansonsten schon mal etwas mehr. Fahrpreis beträgt für Kinder 0,50 € und 1,00 € für Erwachsene. Betreut wird die Anlage durch drei ältere Herren, die Nachwuchssorgen liegen auf der Hand …
12.09.2004/ sh/ Etwa 3 Kilometer vom gleichnamigen Ort befindet sich im Wald das Ferienland Crispendorf. Dies war ein ehemaliges Ferienlager der SDAG Wismut und bestand seit 1953.
Erst seit den 1960er Jahren kam die 600-mm-Feldbahn zum Einsatz. Der vorhandene "Kreis" wurde in den siebziger Jahren auf seinen heutigen Zustand erweitert. Die Gleislänge beträgt 1370 m mit 6 Weichen, die befahrene Streckenlänge jedoch ganze 2137 m.
Im Sommer 1990 letztmalig im Einsatz, versank die Bahn bis 1998 im Unkraut. Erst durch die neuen Besitzer des Geländes wurde sie aus dem "Dornröschenschlaf geweckt, Gleise und rollendes Material wieder in Schwung gebracht. Hilfe bei der Pflege der Anlagen gab es 2003/2004 durch Arbeitseinsätze der Dresdner Parkeisenbahner. Seit August 2000 gibt es auch die Genehmigung zum Betrieb der Bahn.
Für den Betrieb steht eine Akkulok vom Typ B 660 von BBA zur Verfügung. Sie kam von der Pioniereisenbahn Gera und wurde für diese Strecke in Gera 1975 im Karroseriewerk Gera umgebaut. Äußerlich ist sie an die Loks der Baureihe V 100 angelehnt und trägt die Betriebsnummer "EA 44-01". In den letzten Jahren wurde die Lok mühevoll wieder hergerichtet und zur letzten HU 2002 in rot lackert. Vorher war sie orange.
Um 1997 herum bemühten sich die Geraer Parkbahner um den Rückkauf der Lok, da diese die erste auf der Strecke eingesetzte Lok war. Durch ein "ungünstiges" Angebot kam das Geschäft nie zustande und in Gera baute man für 140000.- DM die Schwesterlok "EA 44-02" auf. Vor der B 666 wurde in Crispendorf eine Lok vom Typ Metallist / B 360 eingesetzt.
Drei Personenwagen (Nr. 1 bis 3), ein "Kesselwagen" (Nr. 4) sowie je eine Lore, ein langer Kohlenhunt, ein Flachwagen und ein Holzwagen mit 2 Rungen bereichern den Fahrzeugpark
Ferienland Crispendorf: Ursprünglich aus Gera stammt die EA 44-01. (Foto: 12.09.2004, Sven Hoyer)
Ferienland Crispendorf: EA 44-01 auf der Strecke. (Foto: 12.09.2004, Sven Hoyer)
© Reisebericht von Sven Hoyer