Bahn-ExpressFeldbahnen im Lohner Moor

Feldbahnen im Lohner Moor

von Ulrich Völz

 

B. Haskamp & Co., Torfstreuwerk, 49393 Lohne (Kroge)

20.06.1994/ uv/ Eine ausgiebige Erkundung des Gleisnetzes brachte nicht nur den (vermeintlichen) Gesamtbestand der Torfwerke Haskamp und Bokern & Riesselmann zutage, sondern offenbarte auch, daß die Gleisnetze beider Torfwerke miteinander verbunden sind. Dem Augenschein nach dürften auch die Torfwerke Holthaus & Fortmann und Gellhaus an diesem Gesamtnetz hängen. Einige weitere Einsatzstunden mit dem Schienenfahrrad könnten dies (und auch die Lokbestände beider Werke) klären.

Bei Haskamp sieht der Betrieb so aus, daß die stärkste Lok tagsüber den Streckendienst besorgt (zum Werk hin ist eine beachtliche Steigung zu überwinden!), und zum Abend hin auch die mittleren Lokomotiven das Werk erreichen. Die kleinen DL6 bleiben offensichtlich immer im Moor. Am Rand der Moorfläche findet man eine dreigleisige Ausweichmöglichkeit, an der die Züge getauscht werden. Während die mittleren Loks die Züge von dort ins Abbaugebiet befördern, sind die DL6 wohl nur auf den fliegenden Ladegleisen oder im Gleisbau zu finden. Drei dieser kleinen Loks existieren zur Zeit, wovon eine noch relativ neu ist und erst vor rund zwei Jahren übernommen wurde. Zwei ganz alte Loks sind betriebsunfähig im Werk abgestellt.

Die lange Jahre hier nachgewiesene Diema 2523 ist inzwischen beim Torfwerk Thomann wieder aufgetaucht.


25.10.1997/ uv/ Das Werk ist in Betrieb, es waren keine Veränderungen erkennbar. Die beiden größeren Diema-Loks werden offenbar im Streckendienst verwendet.

Weitere Loks könnten im Lokschuppen abgestellt bzw. im Moor vorhanden gewesen sein.


29.04.1999/ uv/ Das Werk ist in Betrieb, zufällig kam gerade die Diema-Streckenlok (2680) mit einem beladenen Zug herein und verließ wenig später das Werk wieder solo in Richtung Moor.


28.06.2000/ uv/ Das Torfwerk arbeitet wie gewohnt. Auf dem Freigelände neben dem Werk steht ohne Gleis nutzlos die Schöma-Gaslok abgestellt. Alle anderen Lok gehören zum Betiebsbestand.

Die größte Diema-Lok fungiert als Berglok und verkehrt zwischen dem Werk und der Ausweiche am Rand des Moores. Wegen der erheblichen Steigung zum Werk werden die Züge vor der Steigungsstrecke nochmals geteilt und von der Berglok in zwei Sektionen zu 6-7 Wagen ins Werk gebracht. Der abgehängte Zugteil bleibt dabei einfach auf der Strecke stehen und wird später nachgeholt.

Die zweite geschlossene Diema-Lok pendelt zwischen der Ausweiche am Rand des Moores und der jeweiligen Abbaustelle. Die kleineren Loks besorgen lediglich die Verladung im Moor.

Über Nacht verbleibt gesichert immer nur die Berglok im Torfwerk, die ganz kleinen Maschinen übernachten normalerweise im Moor, meist so weit entfernt, daß man sie zu Fuß nur unter großen Mühen erreicht. Die hier genannten Lokomotiven stellen den Komplettbestand dar.

Das Abbaugebiet ist übrigens sehr weit in östliche (Richtung Diepholz) und südliche (in Richtung Straße Diepholz - Steinfeld) Richtung ausgedehnt. Gerade aktuell wurden einige Wiesen neu angestochen.


11.07.2004/ uv/ Werk und Bahn sind regulär in Betrieb. Wir fanden im Werk zwei Lokomotiven im Freien, drei weitere Loks im Moor. Noch mehr könnte verschlossen im Schuppen gestanden haben.

Weitere Loks beim vorigen Besuch (28.06.2000) waren: Diema (2680), Schöma (736) jetzt Industriemuseum Lohne, Diema 2440/1961 DL6 und Diema 4195/1978 DTL10/1.1.

 

Holthaus gr. u. Fortmann, Torfwerke, Diepholzer Str. 29, 49393 Lohne (Kroge)

20.06.1994/ uv/ Eine ausgiebige Erkundung des Gleisnetzes brachte nicht nur den (vermeintlichen) Gesamtbestand der Torfwerke Haskamp und Bokern & Riesselmann zutage, sondern offenbarte auch, daß die Gleisnetze beider Torfwerke miteinander verbunden sind. Dem Augenschein nach dürften auch die Torfwerke Holthaus & Fortmann und Gellhaus an diesem Gesamtnetz hängen. Einige weitere Einsatzstunden mit dem Schienenfahrrad könnten dies (und auch die Lokbestände beider Werke) klären.


06.07.1995/ uv/ Augenscheinlich hat sich an der Betriebssituation nichts verändert, es konnte ein Zug mit einer Lok am jedem Ende bei der Fahrt ins Moor beobachtet werden. Als Werkverschublok diente Schöma 323, im Schuppen stand die offenbar kaum eingesetzte Schöma 1670.


25.10.1997/ uv/ Auch hier läuft der Betrieb weiterhin. Vor dem kleinen Lokschuppen standen zwei offene Loks, darin hat sich eine weitere offene Schöma-Lok befunden (Daten unklar). Im großen Lokschuppen standen noch drei Schöma-Loks, jedoch mit überdachtem Führerstand.

Etwas abseits abgestellt (möglicherweise im Besitz eines Eisenbahnfreundes?) waren zwei weitere Loks vorzufinden, die hier offenbar aber nicht eingesetzt werden und auch nicht recht in das Farbschema passen:


29.04.1999/ uv/ Hier sollte im vergangenen Jahr eine fabrikneue (!) Lokomotive eingetroffen sein - und tatsächlich:

Die Lok wird als Streckenmaschine eingesetzt, stand aber zwischen zwei Zügen eingeklemmt im Werk und sollte sich erst nach einiger Wartezeit wieder bewegen. Es wurden noch weitere im Werk abgestellte Loks erfaßt:

Die beiden letztgenannten Loks gehören offensichtlich nicht zum Bestand des Torfwerkes.

Eine Schöma-Lok (mit Führerhaus) stand noch im Lokschuppen, weitere Maschinen dürften sich im Moor befunden haben.


11.04.2000/ uv/ Hier lief der übliche Betrieb, auch die neue Schöma-Lok war im Einsatz.

Außerdem waren unverändert die beiden "Knopf-Loks" im Werk abgestellt. Hier scheint sich auch langfristig nichts zu bewegen.

Wie schon bekannt sind die Gleisnetze von Holthaus & Fortmann und Rießelmann (an mindestens zwei Stellen) untereinander verbunden. Die Verbindungsgleise werden allerdings kaum genutzt.

Neu bei Holthaus & Fortmann ist ein Ausweichgleis am Rand des Moores. Es sieht so aus, daß die neue Lok lediglich zwischen dieser Ausweiche und dem Werk verkehrt, d.h. die Steigungsstrecke und die Fortsetzung bis zum Rand des Moores bedient. Alles weitere dürften die kleineren Loks wahrnehmen - die aber zum Feierabend dennoch ins Werk zurückkehren.


28.06.2000/ uv/ Heute war hier "nur" Gleisbau angesagt - und zwar gleich mit 4 Lokomotiven. Alle Maschinen fuhren zum Feierabend artig zum Torfwerk zurück und wurden dort weggeschlossen. Diese 4 Loks stellen nicht den Gesamtbestand dar.


11.07.2004/ uv/ Auch hier sind Werk und Bahn normalerweise in Betrieb. Neben den alten Werksanlagen, die auch noch weiterhin genutzt werden, ist eine komplett neue, ausgedehnte Torfverarbeitungsanlage mit dazugehörigen Lagerflächen entstanden.

Im Freigelände des Werkes waren zwei Loks vorzufinden, eine weitere stand etwas weiter an der Werksausfahrt, eine vierte im Moor. In den Schuppen im Werk waren noch weitere Loks zu erahnen (1 offene Schöma, 2 ältere geschlossene Schöma und die moderne Schöma (5547).

 

Haskamp & Lange, Torfwerk, Sommerweg 23, 49393 Lohne (Kroge)

26.07.1994/ uv/ Das Torfwerk arbeitet unverändert, doch ist die Feldbahn inzwischen endgültig eingestellt worden. Auf dem hinteren Teil des Werksgeländes gammeln noch etliche Blechgitterloren, sowie die Jenbacher-Lok (3798) vor sich hin. Die frühere Strecke in Richtung Moor ist abgebaut worden, die beiden Schöma- und Diema-Loks sind, wie wir wenig später erfuhren, an das benachbarte Torfwerk Gellhaus verkauft worden (wann?).


06.07.1995/ uv/ Keine Veränderungen zum vorherigen Besuch.


25.10.1997/ uv/ Die Jenbacher-Lok (3798) ist vor noch nicht allzu langer Zeit (einige Monate) von ihrem Abstellplatz hinter der Miete mit unbekanntem Ziel abtransportiert worden. Lediglich einige Gleisreste liegen noch herum, ansonsten ist dieses Torfwerk für Eisenbahnfreunde uninteressant geworden.

 

Albert Thomann GmbH, Torfwerk, 49393 Lohne (Südlohne)

25.10.1997/ uv/ Im „Hauptwerk“ von Thomann, das einige hundert Meter südlich vom ehemaligen Torfwerk Gellhaus liegt, findet man unverändert Traktorbetrieb vor. Allerdings ist dieses Werk in der vergangenen Zeit erheblich ausgeweitet worden. Es steht inzwischen auch eine Handvoll Torfloren herum, aufgestapelte Gleise ebenso. Auch auf dem Lagerplatz auf der anderen Seite des am Torfwerk vorbeiführenden Weges liegt Eisenbahnmaterial. Verlegt und in Betrieb genommen wurde jedoch hier noch nichts.


11.04.2000/ uv/ Im Moor bewirtschaftet Thomann die Flächen des ehemaligen Torfwerkes Gellhaus. Ob wir alle bei Thomann vorhandenen Lokomotiven gesehen haben, bleibt unklar:

Das Torfwerk selbst hat sich erheblich vergrößert, es sind Hallenkomplexe neu enststanden, dahinter türmen sich Frästorfhalden, und selbst abends um 19.30 Uhr warteten noch mehrere Fern-Lkw auf die Beladung. Das Werk hat augenscheinlich im Jahre 1998 einen komplett neuen Gleisanschluß zum Lohner Moor erhalten! Zuvor konnte man hier immer nur Traktorbetrieb beobachten.

Die Feldbahn erschließt das stillose Werk genauso stillos an der südlichen Begrenzung. Es existiert ein Ausweichgleis sowie ein zusätzliches Stichgleis zum Abstellen von Torfloren, die Entladeanlage besteht aus einer betonierten Grube, aus der ein Radlader den abgekippten Torf herausschaufelt.

Die Strecke ins Lohner Moor führt entlang von Feldwegen und dürfte nach einigen hundert Metern an die frühere Strecke zum Torfwerk Haskamp & Lange (läuft noch, aber nur Traktorbetrieb; Gleise abgebaut) anschließen.

Von der Moorseite aus gesehen hat das Gleisnetz der Firma Thomann nun keine Verbindung mehr zu den Werken Rießelmann bzw. Holthaus & Fortmann. Dies mag damit zusammenhängen, daß Thomann im Moor etwas anders wirtschaftet: Es wird nur Frästorf gewonnen, der zunächst mit einem Raupenfahrzeug aus den Abbaufeldern an bestimmte Sammelplätze gefahren wird. Von dort besorgt die Feldbahn die Abfuhr ins Werk. Bedingt durch das Raupenfahrzeug existieren häßliche Fahrspuren im Moor - da stören zusätzliche Gleisüberwegungen natürlich.


22.05.2000/ uv/ Der neue Streckenverlauf zwischen dem Werk und dem Moor wurde wie vermutet bestätigt - ansonsten keine Neuigkeiten.


11.07.2004/ uv/ Das in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaute und seit ca. 1998 mit einem Gleisanschluß ausgestattete Werk behauptet seinen Platz. Inzwischen ist für die Feldbahn auch eine vernünftige Verladeanlage errichtet worden. Und der Lokpark ist erheblich aufgestockt worden. Wir fanden 7 Loks im Werk, von denen einige vom Torfwerk Essern übernommen worden sind.

Im Moor bewirtschaftet Thomann die Flächen des ehemaligen Torfwerkes Gellhaus. Ob wir alle bei Thomann vorhandenen Lokomotiven gesehen haben, bleibt unklar:

Weitere Loks beim vorigen Besuch (28.06.2000) waren: Schöma (ohne Schild, 1249) und Diema 1517 14 PS.

Das ebenfalls zu Thomann gehörende ehemalige Torfwerk Gellhaus liegt verwaist da, der Lokschuppen ist leer, die Gleise (zumindest im Bereich des Lokschuppens) sind abgeräumt.

 

Torfwerk V. Gellhaus, 49393 Lohne

(1993 von A. Thomann übernommen, um 1998 stillgelegt)

26.07.1994/ uv/ Das Torfwerk ist im vergangenen Jahr von einem neuen Besitzer (Thomann) übernommen worden. Bahn und Werk werden nach wie vor betrieben. Insgesamt haben wir 6 Lokomotiven vorgefunden, davon Diema 2466 im Freigelände, Diema 2915 im Moor, sowie alle übrigen Maschinen im Lokschuppen.


06.07.1995/ uv/ Beim Torfwerk Thomann (ex Gellhaus), wo nur eine Diema DL6 im Schuppen stand, der übrige Lokpark im Moor tätig war, hat sich im Vergleich zum letzten Besuch nichts geändert. Mit dem seinerzeit avisierten Streckenbau zu dem eigentlichen Thomann'schen Torfwerk ist noch nicht begonnen worden.


25.10.1997/ uv/ In dem von Thomann übernommenen Torfwerk Gellhaus läuft zwar noch Betrieb, augenscheinlich neigt sich dieser aber eher dem Ende zu. Lediglich die Miete wird noch benutzt, das Torfwerk selbst nicht mehr. Auf der Feldbahn war ein Torfzug mit zwei Lokomotiven zu sehen, eine weitere Lok war aufgebockt im Freien in Reparatur, drei kleinere Maschinen standen im Lokschuppen. Dort lag auch noch das Fahrgestell der früheren Schienen-Isetta.

Es bleibt abzuwarten, ob und wie der Bahnbetrieb hier weitergeht, und ob nicht doch eines Tages das Hauptwerk gleismäßig erschlossen wird.


11.04.2000/ uv/ Um 1998 dürfte der Betrieb in den Gebäuden des Torfwerkes Gellhaus aufgegeben worden sein. Gleise und Anlagen liegen unverändert dort, alles verfällt aber und wird nicht mehr genutzt. Thomann hatte bereits vor einigen Jahren die Abbauflächen von Gellhaus gepachtet und zunächst auch parallel zum eigenen Werk das alte Gellhaus'sche Werk genutzt. Ein neuer Gleisanschluß zum eigenen Werk und die sukzessive Aufgabe des Betriebes im Werk Gellhaus waren damals schon geplant.

 

Bokern & Rießelmann GmbH & Co. KG, Torfstreuwerk, 49393 Lohne (Brägel)

20.06.1994/ uv/ Eine ausgiebige Erkundung des Gleisnetzes brachte nicht nur den (vermeintlichen) Gesamtbestand der Torfwerke Haskamp und Bokern & Riesselmann zutage, sondern offenbarte auch, daß die Gleisnetze beider Torfwerke miteinander verbunden sind. Dem Augenschein nach dürften auch die Torfwerke Holthaus & Fortmann und Gellhaus an diesem Gesamtnetz hängen. Einige weitere Einsatzstunden mit dem Schienenfahrrad könnten dies (und auch die Lokbestände beider Werke) klären.

Beim Torfwerk Bokern & Riesselmann sind nach Angaben des Personals 6 Lokomotiven vorhanden, die zum Feierabend gegen 16.00 Uhr auch alle im Werk eintrafen und dann größtenteils im Freigelände stehenblieben. Schöma 1703 scheint wohl fest dem Verschub im Werk zugeteilt zu sein.


25.10.1997/ uv/ Werk und Feldbahn sind in Betrieb, es waren keine Änderungen festzustellen. Im Freien waren zwei Loks zu finden.

  • Diema 1720, 15 PS, MNr. 1736536, grün, geschlossen, Schild: NV IVB, Zwolle-Groningen
  • Schöma (ohne Schild, ....), Motor Deutz F1L612 Nr. 1497629, grün, offen

    Drei weitere Maschinen standen im Lokschuppen an der Straße und noch eine in einem anderen Schuppen.


    11.04.2000/ uv/ Im Verlauf der Fahrradbereisung dürfte der gesamte Lokbestand erkundet worden sein:

    Wie schon bekannt sind die Gleisnetze von Holthaus & Fortmann und Rießelmann (an mindestens zwei Stellen) untereinander verbunden. Die Verbindungsgleise werden allerdings kaum genutzt.


    28.06.2000/ uv/ Die äußere Verbindungsstrecke zwischen Rießelmann und Holthaus & Fortmann nützt - wie man heute sehen konnte - größtenteils der Firma Rießelmann, die in der entferntesten Ecke noch Abbaufelder anfährt (hier: ein Zug mit 2 Lokomotiven)! Der zu Holthaus & Fortmann gehörende Teil der äußeren Umfahrung ist gerade aufgenommen worden und wird neu hingelegt.


    11.07.2004/ uv/ Während der sonntäglichen Betriebsruhe waren im Freigelände des Torfwerkes fünf Loks, eine weitere in einem Schuppen vorzufinden:

    Es könnte dies der Komplettbestand sein, weitere Loks waren auch in verschlossenen Räumlichkeiten nicht vorzufinden. Die Rießelmann-Loks bleiben normalerweise nach Feierabend nicht im Moor stehen.

    Weitere Loks beim vorigen Besuch (11.04.2000) waren: Diema 1720 20 PS, Schöma (ohne Schild, 760), Schöma (ohne Schild, 2658, größere KDL-Type) und Schöma (ohne Schild, 1735, kleinere KDL-Type). Die oben genannte Lok 4 dürfte eine der letzteren beiden sein.

     


    © Reisebericht von Ulrich Völz