15.06.2004/ cp/ Das Solvay Werk Bernburg glänzt nicht nur durch seine Schmalspurbahn, die Vorderseite des Werkes ist nicht minder interessant. An einem Bahnübergang über die B 185 direkt neben dem der DB Strecke kommen die Gleisanlagen aus dem oberen und dem unterem Werkteil zusammen. An der Ladestraße des Bahnhofes Bernburg befindet sich die Wagenübergabestelle zur DB, so daß die Werklok regelmäßig raus kommt. Der Verkehr auf der Werkbahn wird von einem netten Stellwerk aus koordiniert. Einsatzlok war heute morgen die Lok 1.
15.06.2004/ cp/ Auf dem Gelände des ehemaligen VEB Schwermaschinenbau Karl Liebknecht haben sich mehrere Maschinenbaubetriebe angesiedelt. Der Bahnverkehr wird von der SKL Umschlagservice durchgeführt. Auf der anderen Seite des Rangierbahnhofes sitzt heute die Firma SKET, welche aus dem Schwermaschinenbau Kombinat Ernst Thälmann hervorgegangen ist. Auch hier führt SKL den Rangierverkehr durch. Die verschiedenen Töchterunternehmen von SKET produzieren Windkraftanlagen für Enercon. SKL sorgt nicht nur für den Verkehr von und zur DB, sondern führt in erster Linie einen Verkehr mit schweren Guß- und Maschinenteilen von einer Seite des Bahnhofes auf die andere durch.
Die V 10 B ist abgestellt, Lok 1 ist Reserve, die andere Lok 2 ist die Planlok.
15.06.2004/ cp/ Die Magdeburger Eisenbahnfreunde sind mit ihren Fahrzeugen vom Bw der Hafenbahn in den Handelshafen umgezogen, wo eine Art Museum mit historischen Kränen usw entstehen soll. Neben den unten genannten Lokomotiven wurde eine weitere Kö II angetroffen, deren Identität nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte. Beschriftet ist die Lok mit 100 196, allerdings steht auf den Batteriekästen 5264. Frage an die Kleinlokspezialisten: Könnte man an Details am Rahmen eventuell noch erkennen, ob das mal eine Kbe oder Kbf war?
15.06.2004/ cp/ Das Steinwerk Dönstedt in Bebertal liegt nordwestlich von Magdeburg im Wald und ist über eine Anschlußbahn an die Strecke Haldensleben – Weferlingen angeschlossen. Die Lok 2, welche an der Splitverladung im Einsatz war, ist eigentlich Reservelok, war aber im Einsatz, da die Stammlok schadhaft war.
15.06.2004/ cp/ Das Steinwerk Bodendorf liegt in der Nähe des Bahnhofes Bodendorf an der Strecke Haldensleben – Weferlingen. Hier sind die Gleisanlagen bei weitem nicht so umfangreich wie in Dönstedt. Der Großteil der Produktion wird per LKW abgefahren. Obwohl eigentlich gerade Feierabend war, durften wir die Lok besichtigen, welche vor der Verladung stand.
15.06.2004/ cp/ Der dritte Steinbruch im Bunde ist über eine Anschlußbahn an den Bahnhof Flechtingen an der Strecke Oebisfelde – Magdeburg angebunden. Hier herrschte während unseres Besuches Hochbetrieb. Während im Bahnhof gerade ein DB Zug abgefertigt wurde, vergnügte sich die Werklok mit einem Schauffelezug an der Verladung. Die 231 012-6, wartete geduldig, bis ihr Zug gefüllt war.
15.06.2004/ cp/ Nördlich von Haldensleben liegt Bülstringen an der Strecke Oebisfelde – Magdeburg. Auf dem Gelände des Getreidespeichers Baro Lagerhaus am Hafen am Mittellandkanal entdeckten wir während der Vorbeifahrt einen Zweiwege Unimog, den wir nach längerer Erklärung unseres Hobbys auch ablichten durften.
15.06.2004/ cp/ Das Modellbahngeschäft liegt im Keller eines Bauernhofes in der Bodendorfer Straße 6. Im Innenhof steht eine V 10 B als Denkmal.
16.06.2004/ cp/ Langsam kommt Leben in den als Investitionsruine verschrienen Hafen Halle Trotha. Während die beiden Loks der Hafenbahn, eine V 22 und ein Zweiwege-Unimog im Lokschuppen standen, standen zwei V 100 von PRESS mit einem Holzzug am Hafenbecken (204 011-5 und 204 012).
16.06.2004/ cp/ Auf Gleis 1 steht im Bahnhof Merseburg eine Aufblasbare als Denkmal.
16.06.2004/ cp/ Wählitz liegt an der Strecke Großkorbetha – Deuben. Hier hat das elektrifizierte Netz der MIBRAG Anschluß an die DB. Hier werden die Kohlezüge für das Kraftwerk Schkopau von der MIBRAG an die MEG übergeben. Im Bahnhof standen gerade die Lok 212 der MEG und eine E-Lok der MIBRAG und warteten auf neue Aufgaben. Ferner befindet sich an Bahnhof Wählitz ein Kraftwerk der MIBRAG, welches ebenfalls von den aus dem Tagebau Profen kommenden Zügen versorgt wird.
16.06.2004/ cp/ In dem an das Kraftwerk Wählitz anschließenden Gelände, welches einmal das Parafinwerk gewesen sein muß, konnten wir vom Zaun eine abgestellte Dampfspeicherlok sehen.
16.06.2004/ cp/ In Tröglitz, an der Strecke Altenburg – Zeitz liegt das Hydrierwerk Zeitz. Während ein Teil des Werkes die Wende überlebt hat, ist ein Großteil des Geländes in einen weitestgehend ungenutzten Gewerbepark umgestaltet worden. In dem Hydrierwerk führt die KEG den Rangierbetrieb durch. Sie hat zwei Lokschuppen. Der eine, gegenüber vom Bahnhof beherbergt nur einen Skl, der andere liegt in dem zugänglichen Teil des Werksgeländes. Im Bahnhof stehen noch weiter Rumänenloks abgestellt.
16.06.2004/ cp/ Südlich von Leipzig liegt der noch fördernde Tagebau Profen der MIBRAG. Das Streckennetz der MIBRAG hat in Wählitz, Deuben und in Profen selbst Anschluß zur DB. Im Übergabebahnhof und auf dem anschließenden Werkstattgelände konnten mehrere E-Loks und V 22 ausgemacht werden. Lok 1217 und eine Artgenossin waren gerade dabei, Kohlezüge im Übergabebahnhof bereitzustellen.
16.06.2004/ cp/ Espenhain ist Endpunkt der von Böhlen kommenden Nebenbahn. Der Tagebau Espenhain fiel nach der Wende an die mitteldeutsche Braunkohlen-Verwaltungs- gesellschaft mbH (MBV). Abnehmer des Tagebaus waren die Kraftwerke Espenhain I und II und das Kraftwerk Thierbach. Eigentlich sollte der Tagebau Ende Oktober 1993 stillgelegt werden, blieb aber wegen Verzögerungen bei der Umspurung der Strecke Tagebau Zwenkau – Lippendorf noch bis 1995 in Betrieb. Am 28. April 1995 wurde der letzte Zug auf dem Unterflöz im Tagebau Espenhain beladen. Inzwischen ist die Rekultivierung des Tagebaus weitgehend abgeschlossen, das Restloch wird zur Zeit geflutet. Die beiden Espenhainer Kraftwerke waren zum Zeitpunkt der Privatisierung die letzten produzierenden Anlagen des ehemaligen VEB Braunkohleveredelung Espenhain, welches in den 30er Jahren im Zuge der Autarkiebestrebungen errichtet wurde. Das Kraftwerk I ging im April 1995 vom Netz, das Kraftwerk II folgte im Juni 1996. Das Kraftwerk Thierbach wurde durch das neue Kraftwerk Lippendorf ersetzt. In den wenigen noch stehenden Gebäuden der VEB Braunkohleveredelung Espenhain hat sich spärliches Nachfolgegewerbe angesiedelt. Besonders das alte Hauptgebäude ist sehenswert. Unter anderem sitzen auf dem Gelände mehrere Schrotthändler, welche ihren schienengängigen Arbeitsvorrat im Bahnhof Espenhain parken. Einer der Schrottis hat eine Kö II als Denkmal stehen. Er hieß mal Sächsischer Metallhandel- und Recycling GmbH SMR, wie er heute heißt, habe ich mir nicht gemerkt.
Ein weiterer Schrotti (?) sitzt in der ehemaligen Instandsetzung. Hier tut eine ex DB Köf II Dienst als Werklok. Genauer haben wir sie uns aber nicht angesehen, da wir nicht wirklich legal auf dem Gelände waren. Uns fielen zwei aufgearbeitete Drehgestelle einer EL 2 auf und ein frisch verlegtes Gleisjoch auf einer Wiese an der Einfahrt. Wenn die sich mal nicht ein Denkmal dort hinstellen wollen.
Des weiteren steht eine EL 2 mit ein paar braunkohletypischen Wagen mitten in einer Baustelle hinter einer Berufsschule. Möglich, daß die auch ein Denkmal ist oder werden soll.
© Reisebericht von Christian Protze