Bahn-Express

Kraftwerk Koralpe, A-8554 Soboth

BE 2/89/ Zwischen Lavamünd und Soboth laufen derzeit die Vorbereitungen für den Bau einer großen Staumauer mit Stausee und einem angegliederten Kraftwerk. Die Staumauer wird momentan in ihren Fundamenten hergerichtet, die riesige Talfläche ist bereits kahlrasiert und von jeglichem Baumbestand befreit worden. Das Ganze bietet dem Natur- und Eisenbahnfreund leider einen recht unerfreulichen Anblick, worüber die beiden in Verbindung damit laufenden Stollenbaustellen auch nicht hinwegtäuschen können. Das Kraftwerk soll später von der Kärntener Elektrizitäts AG (KELAG) betrieben werden und eine installierte Leistung von 50 MW erhalten.

02.09.89 (Gerhild-Stollen, Auffahrung 28.04.88)/ Dieser Stollen, auch als Druckstollen Feistritzbach bezeichnet, beginnt weit unterhalb des Stausees, ist 4978 m lang und endet am Fuß der Staumauer. Er verläuft mit einer beständigen Neigung von 6.3 %o und wurde in nur 10 Monaten vorgetrieben. Vergleichsweise aufwendig fällt hier der Ausbau aus (Druckstollen!), so daß am Stichtag eine Schöma-Lok im Einsatz stand, eine weitere Lok zu deren Unterstützung erwartete man noch. Es existieren ein Mühlhäuser-Personenwagen und diverse Spezialfahrzeuge.

02.09.89 (Waltraud-Stollen, Auffahrung 20.07.89)/ Dieser Stollen beginnt am hinteren Ende des geplanten Stausees direkt in der Ortschaft St. Vinzenz. Man erreicht diesen Ort nur über eine schlechte, baustellenmäßige Straße, die aber öffentlich ist. Dieser Beileitungsstollen wird im Endausbau eine Freispiegelleitung für den Stausee darstellen. Der Innenausbau beschränkt sich daher auf eine Spritzbetonsicherung. Der Stollen erhält eine Neigung von 1.2 %o und soll 5476 m lang werden. Der derzeitige Stand des Vortriebs: Rund 500 m sind geschafft, der Rest soll in den kommenden 10 Monaten folgen. Im Einsatz steht eine Schöma-Lok, eine weitere steht zur Reserve übertage. Neben einem Mühlhäuser-Personenwagen, zwei Mühlhäuser-Kipper-Garnituren (Rotakipp, bei der Entladung wird jeweils ein Wagen des Zuges auf den Kopf gestellt) und verschiedene Spezialwagen, u.a. für den Betontransport.

Zwar wird der Stausee und das Kraftwerk von einer ArGe gebaut, die Stollen macht Ast jedoch allein, deshalb gehören die Loks auch nicht der ArGe, sondern Ast. Zwei der Loks wurden eigens für diese Baustelle beschafft, die dritte lief vorher schon bei der ArGe Kraftabstieg Uttendorf II (vgl. BE 3/88 -133-).

Fotografierenden Eisenbahnfreunden, die am Gerhild-Stollen übrigens einen netten Bauleiter vorfinden, sei die Mittagspause empfohlen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Die sehr empfehlenswerte und preiswerte Kantine hilft, Wartezeiten zu überbrücken ...

Kraftwerk Koralpe, A-8554 Soboth Spur:750 mm
Stand:02.09.1989
#Nr.HerstellerdatenBauartTypLstg. (PS)Gew. (t)Vmax (km/h)Bem.
W3Schöma4949/1987BdhCFL 180 DCL18520 a) Ast
G1Schöma4967/1988BdhCFL 180 DCL1852020b) Ast
WoNrSchöma4973/1988BdhCFL 180 DCL1852020c) Ast
W = Waltraud-Stollen / G = Gerhild-Stollen

  1. neu an Ast & Co. (Inv.-Nr. IVa25), für Uttendorf/ Koralpe

  2. neu an Ast & Co. (Inv.-Nr. IVa24), für Koralpe

  3. neu an Ast & Co. (Inv.-Nr. IVa23), für Koralpe

 


© BE 2/1989