26.05.1988 (BE 4/83 -17-)/ BE 1/89/ Hier ist der Zugang der nagelneuen Gmeinder-Lok 7 zu nennen, welche inzwischen die Hauptlast des Verkehrs übernommen hat. Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen dieser Neuzugang auf die Krupp-Dampfspeicherloks 1 und 2 sowie auf die Esslinger Lok 4 haben wird.
Am 24.06.1918 wurde zwischen der Kgl. Eisenbahndirektion München und der Gesellschaft für elektrochemische Industrie ein Vertrag über die Herstellung und Benützung einer Industriebahn geschlossen. Darin wurde mit Gültigkeit vom 01.08.1916 der Kommanditgesellschaft Dr. Alexander Wacker ein Industrieanschluß an die Lokalbahn Mühldorf-Burghausen bei km 25.474 vereinbart.
Die Industriebahn mit einer Gesamtschienenlänge von 8.678 m zweigte bei der Station Pirach in östlicher Richtung ab und hatte ihre Endhaltestelle "Holzfeld" im Wackerwerk. Die Zubringung und Abholung der für Wacker bestimmten Wagen erfolgte bis/ab Station Pirach mit eigenen Lokomotiven.
Vorhanden waren zunächst drei Dampflokomotiven. Die kleinere der beiden Maffei-Loks wurde schon in den 1930er Jahren verkauft, die größere und die O&K-Lok gingen zu Anfang der 1960er Jahre in den Schrott.
Am 15.05.1922 wurde die Endstation "Holzfeld" der Industriebahn zur Tarifstation "Wackerwerk" gemacht. Damit wurden auch die Fahrten der werkseigenen Lokomotiven nach Pirach aufgegeben und nur während des 2. Weltkrieges zur Unterstützung der Reichsbahn noch einmal aufgenommen.
Nach einem Erdrutsch am Salzachabhang zwischen Marienberg und Bahnhof Burghausen mußte die Lokalbahnstrecke zwischen Pirach und Altstadt Burghausen eingestellt werden. Dadurch entstand im Jahre 1940 eine Bahnstation für den Personenverkehr an der ehemaligen Industriebahnstrecke in Burghausen Neustadt. Die sogenannte Industriebahn Pirach-Holzfeld erstarb damit endgültig und übrig blieb eine Anschlußbahn "Wackerwerk" mit einem Gemeinschafts-Tarifbahnhof der Deutschen Bundesbahn mit der Firma Wacker.
Die Abzweigung dieser Anschlußbahn von der jetzigen Bahnlinie Mühldorf-Burghausen Neustadt liegt bei km 31.9 westlich des Endbahnhofes Burghausen. Die jetzt existierende Werkbahnanlage hat eine Gesamtlänge von 26 km und einen modernen Ablaufberg mit Stellwerk.
Wacker-Chemie GmbH, |
Spur: | 1435 mm | |||||||
Stand: | |||||||||
# | Nr. | Herstellerdaten | Bauart | Typ | Lstg. (PS) | Gew. (t) | Vmax (km/h) | Bem. | |
4288/1927 | Cn2t | ||||||||
2312/1902 | Cn2t | 33 | 40 | ||||||
/19.. | Cn2t | ||||||||
# | 1 | 2830/1952 | Cfl | 47 | 45 | ||||
# | 2 | 3326/1955 | Cfl | 47 | 45 | ||||
3 | 17722/1951 | Cfl | 450 | 51.9 | 50 | ||||
# | 4 | 5287/1961 | Bdh | 250 | 28 | 24 | |||
# | 5 | 19406/1969 | Cdh | 500 | 60 | 55 | |||
# | 6 | 31241/1968 | Cdh | 500 | 60 | 50 | |||
# | 7 | 5672/1987 | BBdh | 630 | 88 | ||||
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18.02.2004-info/ jm/ Mit der neuen Gmeinder-Drehgestell-Diesellokomotive FNr. 5672/1987 wurden die beiden feuerlosen Lokomotiven letztendlich arbeitslos. Praktisch die gesamten 1990er Jahre blieben sie aber vorhanden, erst 2001 wurde dann eine Lok als Denkmal aufgestellt, während man die andere an einen Sammler verkaufte.
Berichtigen muss man eventuell die Berichte über die O&K-Cn2t, es dürfte sich um eine Krauss gehandelt haben, die ursprünglich bei der LAG im Einsatz stand und 1920 von Wacker in "Pirach-Holzfeld". Sollte 1963 eine solche alte Lok von 1888 verschrottet worden sein?
© BE 1/1989
© Info von Jens Merte