03.05.1997/ jm/ Kurz entschlossen habe ich dann das kleine verschlafene Westerwaldnest "Sainerholz" heimgesucht, da nach meiner Liste hier noch 1991 eine uralte Diema-Feldbahnlok in einer Tongrube der Firma Marx stehen sollte. Nachdem ich fast alle Straßen im Ort abgefahren hatte, habe ich die Einheimischen nach der Tongrube gefragt und tatsächlich, man konnte mir weiterhelfen. Selbst von der abgestellten Lok hatte man mal was gehört!
Verläßt man Sainerholz Richtung Ötzingen, so findet man nach etwa 300 m am Waldrand rechts einen Feldweg. Hier kann (muß) man das Auto stehen lassen und nach 5 Minuten zu Fuß gelangt man zu der ehemaligen Tongrube. Heute ist diese mit Wasser gefüllt, ein Paradies besonders für Frösche, die unentwegt quarken. Der Wald drum herum und das fehlen jeglichem Lärms der restlichen Welt machen den Ort zu "einem Platz zum absolut glücklich sein", an dem man am liebsten sofort sein Lager aufschlagen möchte und dann ein Bad im See nimmt.
Doch zurück zu wirklich Wichtigem, der Feldbahnlok. In der Grube gibt es Reste einer Verladerampe, die u.a. aus alten Feldbahngleisen zusammen gezimmert wurde. Eine aus Stein gebaute größere Verladeanlage außerhalb der Grube wurde vor noch nicht all zu langer Zeit eingeebnet. Hier findet man noch Reste einer Wagendrehscheibe. Auch der Verlauf der Gleise kann nachvollzogen werden (siehe Karte rechts), auch wenn alle Schienen heute entfernt sind. Eine Lok konnte ich jedoch nirgends finden, diese könnte schlimmsten Falls unter den Schutthaufen der eingeebneten Verladeanlage liegen. Und zu allem Unglück ist das Lagern und Schwimmen laut den aufgestellten Schildern verboten.
Fazit: Die Lok steht auf jeden Fall nicht mehr dort, wo sie noch 1993 "vor sich hin" rostete. Der Verbleib ist unbekannt. Im Tonbergbaumuseum Siershahn steht eine alte Diema mit runder Motorhaube, dies ist vermutlich aber nicht die Lok aus Sainerholz.
Tonbergbau Marx GmbH: Am 25.05.1993 war sie noch da, die Diema FNr. 760 in Sainerholz. (Foto: Dietmar Stresow)
© Reisebericht von Jens Merte