lh/ Das größte Torfwerk dieser Region liegt an der Landstraße von Bohmte nach Damme. Die Feldbahn führt jedoch bis ins rund 6 km entfernte Campemoor und wird deshalb hier ebenfalls besprochen.
Im Werksbereich liegen sehr umfangreiche Gleisanlagen. Ausgehend vom Werk führt die Stammstrecke ca. 3 km geradeaus nach Südwesten zu einem großen Abbaugebiet. Dort verzweigt es sich in zwei Hauptäste. Der weiter geradeaus führende Ast überquert nach 1,5 km bei Campemoor ampelgesichert die Hauptstraße nach Vörden. Dann verläuft das Gleis parallel zu einem Feldweg und erreicht ein weiteres Abbaugebiet, wo es sich nochmals in zwei Nebenäste verzweigt. Die Gesamtlänge dieses Astes beträgt etwa 3 km. Das Streckengleis im Bereich Campemoor wurde um 1998 teilweise komplett erneuert. Von den Hauptgleisen ausgehend werden nach Bedarf teils längere temporäre Stichstrecken gelegt. Der andere Hauptast verläuft in westlicher Richtung etwa 1 km. Bis Ende 1994 ging diese Strecke noch etwa 3 km weiter zu einem kleinem Abbaugebiet mitten zwischen den Abbaufeldern der Torfwerke Hülskamp und Geanka. Dabei wurde nach kurvenreichem Verlauf über diverse Kuhweiden schließlich auch die Straße von Campemoor nach Damme überquert. Dieser Abbaubereich ist jedoch heute eingestellt, das Gleis größtenteils abgebaut. Eine Gleisverbindung zur Geanka-bzw. Hülskamp-Bahn hat wohl nie bestanden.
Der Lokbestand setzt sich fast ausschließlich aus Schöma-Loks zusammen. Dabei dominieren sowohl ältere als auch einige recht moderne Maschinen. Zwei früher vorhandene Deutz-Loks sind an Privat verkauft worden. Der Betrieb läuft teilweise zweischichtig bis spät in die Nacht hinein. So wurde im April 1997 bis 0.30 Uhr gefahren !
Aufgrund der Größe und Unübersichtlichkeit des Betriebs muß die Lokliste als vorläufig gelten. Daher werden auch keine # vergeben. Die Angaben beruhen auf eigenen Aufzeichnungen, den einschlägigen Lieferlisten und der Lokliste aus der Eisenbahn-Illustrierte Nr. 7/84 S. 20. Die Angabe LV bedeutet, daß die Lok bisher nur im Lieferverzeichnis und nicht vor Ort nachgewiesen ist.
Torfwerk Schwegermoor GmbH & Co. , |
Spur: | 600 mm | |||||||
Stand: | |||||||||
# | Nr. | Herstellerdaten | Bauart | Typ | Lstg. (PS) | Gew. (t) | Vmax (km/h) | Bem. | |
Deutz | 3854/1920 | B-bm | C XIV F | a), LV | |||||
Deutz | 4195/1922 | B-bm | C XIV F | b), LV | |||||
Deutz | 7581/1928 | B-bm | ML 216 Tr II | c), LV | |||||
Deutz | 9236/1929 | B-bm | ML 316 F | d), LV | |||||
Deutz | 22763/1938 | B-dm | OME 117 F | e), LV | |||||
1 | Deutz | 36566/1941 | B-dm | OMZ 117 F | f), neu | ||||
Deutz | 56231/1955 | B-dm | A2L514 F | g) | |||||
Schöma | 631/1942 | B-gm | Gas BB | h), LV | |||||
Schöma | 645/1942 | B-gm | Gas BB | i), LV | |||||
7 | Schöma | 722/1943 | B-gm | Gas GF2M115 | 25 | 3,5 | j), neu | ||
9 | Schöma | 748/1944 | B-gm | Gas BB | 25 | 2,75 | k), neu | ||
6 | Schöma | 764/1946 | B-dm | 22 | 3,75 | l), neu | |||
3 | Schöma | 771/1946 | B-dm | 22 | 3,75 | m), neu | |||
10 | Schöma | 809/1944 | B-gm | Gas GF2M115 | 25 | 2,75 | n) | ||
11 | Schöma | 850/1945 | B-gm | Gas GF2M115 | 45 | 3,5 | o), neu | ||
Schöma | 977/1948 | B-dm | p) | ||||||
Schöma | 4485/1981 | B-dh | CHL 20 G | 40 | 3,5 | neu | |||
Schöma | 5163/1990 | B-dh | CFL 40 G | neu | |||||
Schöma | 5622/1999 | B-dh | CHL 40 G | neu | |||||
Diema | 2622/1963 | B-dm | DL 6 | 8 | 1,15 | q) | |||
Diema | 2990/1968 | B-dm | DS 14 | 17 | 2,8 | r) | |||
|
15.06.2002 / lh/ Ein Kurzbesuch im Bereich Campemoor ergab, dass die alte Stichstrecke zu dem Moorgebiet des ehemaligen Torfwerks Geanka wieder aufgebaut worden ist. Die Streckenführung wurde etwas verändert, es wurde ein neuer Bahnübergang an der Straße Campemoor-Damme geschaffen. Am Stichtag waren jedoch im Bereich Campemoor keine Züge auszumachen, der Betrieb ruht hier derzeit.
11.08.2005/ ls/ Hier war heute leider kein Betrieb auf der Feldbahn, weil im Moment keine Saison ist. Im Herbst wird aber wieder gefahren wurde uns vom freundlichen Personal gesagt. Es ist vonauszugehen das der gesamte Fahrzeugpark am Werk vorgfunden wurde. Auf den Gleisen nahe der Entladung standen die gelbe Schöma 5622 und eine moderne rote Schöma ohne Schild (vermutlich 5163) mit jeweils einem Zug aus 25 Wagen. Auf den Abstellgleisen neben der Werkstatt war der restliche Lokomotivpark versammelt. Während die offene Diema (vermutlich 2990) und Schöma 748 einen eher abgestellten Eindruck machten, sind Schöma 4485 und eine kleinere geschlossene Schöma (vermutlich 977) vor einiger Zeit noch gefahren. Neben der Tankstelle war auch noch Schöma 850 mit einem Gleisbauzug abgestellt. Außerdem sind dort noch jede Menge Wagen abgestellt, Holz- und Stahlkastentorfwagen, „Budenwagen“ und Gleisloren.
Schwegermoor: Skizze der Gleisanlagen im Torfwerk. (Skizze: Lennart Schnewitz)
Schwegermoor: Schöma FNr. 977/1948. (Foto: 11.08.2005, Lennart Schnewitz)
Schwegermoor: Schöma FNr. 5163/1990, Typ CFL 40G. (Foto: 11.08.2005, Lennart Schnewitz)
Schwegermoor: Schöma FNr. 5622/1999, Typ CHL 40G. (Foto: 11.08.2005, Lennart Schnewitz)
18.05.2006/ jm/ Das Werk wurde bereits 1910 gegründet, die alten Gebäude brannten jedoch vor 11 Jahren völlig ab und mußte abgerissen werden. Übrig sind vom alten Werk nur ein paar Gebäude, die später entstanden und als Werkstatt dienen. Das Werk selbst (Entladung, Bunker, Verladung) besteht aus neuen Hallen, welche in den 1970er entstanden und modernisiert sind.
Es werden zwei Abbaustellen im Schwegermoor bedient, dabei führt die Strecken mit einer Länge von 10 (!) km äußerst reizvoll durch die Felder. Es gibt auch eine Verbindung zum Campemoor, welche derzeit wohl nicht bedient wird.
Heute kam bereits gegen 12:00 Uhr der letzte Zug mit leeren Wagen zum Abbau und nahm die beladenen Wagen mit. Beim Abbau in Kalkriese sind drei Rangierloks vorhanden (Schöma 4485, die alte rote Schöma Nr. 7 und eine weitere alte rote Schöma ohne Schild), beim Alten Moor in der Nähe des Meisterhauses wurden zwei Maschinen angetroffen (Schöma 5746 und die alte 850). Als Streckenlok war heute die orange Schöma 5622 im Einsatz, die zweite Schöma-Streckenlok (5163, rot) wurde im Werk gesichtet. Hier stehen auch drei weitere Maschinen (Schöma 748, Schöma und Diema 2990), welche offensichtlich nicht mehr oder nur noch selten eingesetzt werden.
Im Werk abgestellt:
© Exkursionsmeldung von Lars Höpel
© Exkursionsmeldung von Lennart Schnewitz
© Exkursionsmeldung von Jens Merte