29.06.1998/ ms/ Vor ca. zwei Jahren ging diese Firma aus der in Konkurs geratenen "Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia" (GEW) hervor. 1826 wurde dieser ehemalige Bergbauzulieferer gegründet, doch erst 1928 erhielt die Eisenhütte Westfalia einen Gleisanschluß an die Staatsbahn: Es war dies eine Verlängerung der Grubenanschlußbahn der Zeche "Victoria I/II" (zuletzt Schacht Victoria I/II des Verbundbergwerk Haus Aden). Diese Zechenbahn begann in Lünen Hbf und führte parallel zur Lippe bis zum Zechengelände, später dann 1000 m weiter bis zur Eisenhütte Westfalia. Nachdem die Schachtanlage Victoria I/II im Jahre 1964 die eigene Förderung einstellte und die später hier angesiedelte Ruhrkohle AG-Hauptwerkstatt in den 1980er Jahren auf den Gleisanschluß verzichtete, diente die Zechenbahn bis Anfang der 1990er Jahre ausschließlich der GEW, die mit eigener Werklok die Strecke bis Lünen Hbf befuhr. Mittlerweile wurde der Gleisanschluß aufgegeben, die Übergabegleise in Lünen Hbf rückgebaut, während das eigentliche Streckengleis entlang der Lippe noch liegt. Bis 1949 führte die benachbarte Zeche Victoria den Werksverschub durch, ab jenem Jahr kam die erste eigene Werklok von Deutz (entspricht Typ Köf II) zum Einsatz, die erst 1975 von einer O&K Lok abgelöst wurde. Nach Einstellung des Bahnbetriebes gelangte diese Maschine im Sommer 1998 an einen Händler, während zwei ebenfalls vorhandene Krupp-Ardelt Schienenkräne 1996 vor Ort verschrottet wurden. Die GEW wurde nach dem Konkurs in mehrere Auffanggesellschaften zergliedert, die recht moderne Gießerei mußte im Frühjahr 1998 ihren Betrieb aber bereits einstellen.
© Info von Martin Schiffmann