Bahn-Express | Feldbahnen in Schleswig-Holstein |
05.02.1988 (BE 3/85 -17-)/ Die etwa bis 1981 betriebene 600 mm-Bahn war ein kläglicher Rest der ehemals umfangreichen Tongrubenbahn. Es existierte eine Strecke vom Werk Buchhorst zum Werk Lauenburg, sowie eine weitere Strecke vom Werk Buchhorst zum Kanalhafen. Die Werkstatt der Bahn liegt wenige Meter westlich des Werkes Buchhorst an der Strecke zu den Gruben.
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x: das Kreuz markiert die Denkmallok beim Baustoffhandel Thies |
Die Feldbahn wurde 1920er Jahren gebaut. Sie führte um Lauenburg herum und bediente von Norden kommend auch die Zündholzfabrik in Lauenburg. Die etwa 6 km lange 600mm-Feldbahn hatte hauptsächlich drei Aufgaben:
Früher war das Netz der Ziegeleibahn mit dem der Streichholzfabrik verbunden. Letztere verfügte über je eine Deutz- und DWK-Lokomotive. Zuletzt betrieb man nur noch die Strecke vom Werk Buchhorst zum Hafen, um per Schiff angelieferten Ton zum Werk zu fahren. Für diese Arbeit wurde immer nur noch eine Lok (O&K 25639/1956) verwendet. 1981 endete auch dieser Restbetrieb. Ein Teil der Strecke und die vier Loks wurden von Eisenbahnfreunden der Buchhorster Waldbahn übernommen.
Dieses letzte Stück der Feldbahn wird heute als reine Privatbahn durch Feldbahnbegeisterte betrieben. Es ist kein Museum oder Verein - deshalb gibt es auch keine öffentlichen Personenfahrten oder ähnliche Veranstaltungen. Die Strecke führte in den Wald, weiter ansteigend geht es unter einer Brücke hindurch, danach wieder abwärts entlang von Teichen, immer noch durch Laubwald. In der Nähe der Teiche existierte früher auch eine Ausweiche, die ist jedoch aufgrund des schlechten Zustands ausgebaut worden. Sie wird auch nicht mehr gebraucht, da die Strecke nur noch wenige Meter weiter bis zu einer Straße führt. Hier endet die etwa 1 km lange Bahn heute. Weiter als bis zur Straße geht es leider nicht, da ein Teil der ehemaligen Strecke mittlerweile verbaut bzw. Fahradweg ist. Auch beim Schuppen in Buchhorst wird man durch die Straße die Strecke nicht verlängern können. Der Schuppen stammt übrigens auch von der Ziegeleibahn, er war als Ersatz für einen Schuppen auf dem Ziegeleigelände errichtet worden.
Auf der Feldbahn waren einst zwei Dampflokomotiven (Henschel, O&K) und mehrere Diesellokomotiven von Deutz und O&K im Einsatz. Auch die Zündholzfabrik verfügte über Motorlokomotiven.
Theodor Basedow KG, Lauenburger Ziegel, |
Spur: | 600 mm | |||||||
Stand: | |||||||||
# | Nr. | Herstellerdaten | Bauart | Typ | Lstg. (PS) | Gew. (t) | Vmax (km/h) | Bem. | |
O&K | 11365/1931 | Bn2t | |||||||
Henschel | 28031/1948 | Bn2t | |||||||
Deutz | 14607/1935 | Bdm | 7 | 17.5 | |||||
Deutz | 14638/1935 | Bdm | 7 | 17.5 | |||||
oNr | O&K | 25438/1953 | Bdm | 40 | |||||
oNr | O&K | 25639/1956 | Bdm | 40 | 7 | ||||
oNr | O&K | 26112/1960 | Bdm | 75 | 10 | ||||
oNr | O&K | 26150/1961 | Bdm | 40 | 7 | ||||
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Möglicherweise ist die Deutz-Lok 14607 nur kurzfristig oder gar nicht in Lauenburg gelaufen. Bestellt wurden beide Loks von Dubick & Stehr und kurz nacheinander ab Lager ausgeliefert. Die Lieferbücher weisen nur bei der 14607 auf Basedow hin. Eventuell hat Dubick & Stehr also intern getauscht und die 14607 anderweitig ausgeliefert. Die 14638 ist nachweislich in den frühen 50er Jahren bei Basedow gelaufen. Auch das Schild "Dubick & Stehr" trug sie damals noch.
© BE 1989