26.05.1994/ uv/ Das Torfwerk gehört wohl zu den wenigen Betrieben in den Fünflanden, die überhaupt noch eine Feldbahn nutzen. Zwar geschieht dies nur in sparsamem Umfang, aber immerhin!
Das Werk gewinnt und verarbeitet ausschließlich Torf für medizinische Zwecke, weshalb der "Durchsatz" auch nicht so riesig ist. Ein- bis zweimal pro Woche wird auf der 600 mm-Bahn ins Moor gefahren und ein Zug beladen. Neben einer undefinierbaren (zweifelsfrei aber industriell hergestellten), unwahrscheinlich umgebauten Lok 7 gibt es noch eine Reservelok und zwei abgestellte Maschinen, wovon die eine nur noch aus dem Fahrwerk besteht.
Die Betriebsanlagen sind denkbar einfach, befahren wird lediglich das Gleis, das vom Moor heranführt, sowie ein Stumpfgleis, das zur Abstellung von beladenen Loren dient. Diese werden bei Bedarf auf die Verladeanlage gefahren, so daß es noch einmal zusätzlichen Lokbetrieb zu den spärlichen Fahrten ins Moor gibt. Die Verlängerung des Streckengleises führt direkt in einen Teil der Werkstatt, in der die Betriebslok auch übernachtet. Weiterhin steht hier eine CKD-Lok, die Eisenbahnfreunden (aus Schwerin) gehört und gerade aufgearbeitet wird. Die Reservelok steht gleislos in einem benachbarten Teil der Werkstatt.
Der Wagenpark setzt sich aus 13 Kipploren zusammen, die sich auf der nach Angaben eines Betriebsangehörigen auf der rund 2 Kilometer langen Strecke austoben können.
Zum Unternehmen gehört auch noch das Torfwerk in Drispeth (nördlich von Schwerin); dort ist die Feldbahn jedoch stillgelegt. Wahrscheinlich stammt die Lok 7 von dort.
23.04.2003/ jm/ Die Zufahrt zu dem Torfwerk findet man auf der halben Strecke zwischen Stralendorf und Groß Rogahn, es ist ein ca. 2 km langer Betonplattenweg. Die Feldbahn ist noch vorhanden und eigentlich auch im Betrieb, wenn nicht zur Zeit dringend ein neuer Motor gesucht werden würde. Vermutlich im Mai wird man wohl wieder fahren. Vorhanden sind zwei Lokomotiven. Die eine ist ein Eigenbau mit Deutzmotor, die andere hat den Rahmen einer LKM Ns1 und einen GT-Motor. Beide Maschinen stehen derzeit im Lokschuppen.
03.06.2004/ jm/ Auf der Strecke ist das Gras hochgewachsen, die Schienen sind rostig - zur Zeit fährt hier nichts. Die Lokomotiven sind aber nach Auskunft des Torfwerks noch vorhanden, jedoch muss die Einsatzlok aufgearbeitet werden.
Etwas überrascht war ich über die Info von einem Mitarbeiter der Mecklenburgbahn in Schwerin, der letztes Jahr im Grabower Moor eine Feldbahn besucht hatte. Hier war eine Lok im Einsatz, zwei weitere waren abgestellt vorhanden. Ich bin dann gleich mal nach Grabow gefahren, es liegt etwa 4 km nördlich von Stralendorf, und habe auch das Grabower Moor gefunden und auf einer Informationstafel ist dann da auch eine Feldbahn eingezeichnet. Die führt aber nach Süden zum besagten Werk Stralendorf (welches ja fast in der Mitte zwischen Stralendorf und Grabow liegt). Zwar war der Hinweis auf Grabow keine neue, bisher unbekannte Feldbahn, aber immerhin ist so bekannt, dass die Bahn letzte Jahr auch mal im Einsatz war.
Der Eigenbau kann in die Feldbahn Band 4 bewundert werden, aus der Literatur ergibt sich bisher für dieses Werk:
07.10.2005/ fe/ Die Feldbahn ist bis zu zwei mal wöchentlich in Betrieb, jedoch nur bei trockener Witterung, oftmals aber auch gar nicht. Es wird fast ausschließlich Torf für Heilzwecke gefahren, deshalb besteht nur relativ geringer Bedarf. Es sind zwei Lokomotiven vorhanden, die auch beide betriebsfähig sind, sowie 10 Kipploren á 0,75 m³. Bei den Loks handelt es sich um eine Ns1b mit dem Rahmeneinschlag "002", was auf die LKM 47002 hindeuten könnte, während die bislang als "Eigenbau" gemeldete Lok sich bei näherer Betrachtung als ziemlich verbaute BN15R mit Austauschmotor entpuppt. Die Perspektive der Bahn ist zumindest mittelfristig gesichert, da der Torfabbau nur per Feldbahn erfolgen darf. Das Torwerk firmiert jetzt übrigens unter "PharmaFit Schweriner Heilmoorprodukte GmbH".
12.12.2006-info/ as/ Die Eigenbaulok (keine CKD BN15R, das ist noch eine andere) ist von Drispeth nach der Wende (ca. 1994) nach Stralendorf gekommen und hat einen 12,5 PS Slavia-Motor. Sie ist heute in Privatbesitz in Lauterbach auf Rügen.
Nicht mehr vorhanden:
Schweriner Heilmoor: Die LKM Ns1 im Einsatz im Moor. (Foto: 07.10.2005, Frank Engel)
Schweriner Heilmoor: Die "etwas" umgebaute CKD BN15 im Schuppen. (Foto: 07.10.2005, Frank Engel)
© Reisebericht von Ulrich Völz
© Reisebericht von Jens Merte
© Info von Frank Engel
© Info von Andy Salzwedel