Bahn-Express

Vereinigte Ziegelwerke Neubrandenburg, 17154 Neukalen

Ehem. VEB Ziegelwerke Neubrandenburg, BT Neukalen

2003-info/ jm/ me 5/89/ DF4/ DS 82/79/ Laut me 5/89 betrug 1989 die Streckenlänger der hier vorhandenen 600 mm Feldbahn rund 2 km. Drei Unio und eine Ns2 werden dort angegeben. Im April 1992 sollen laut DS 82 hier vier Unio, eine Ns2 Baujahr 1951 und eine nicht selbstfahrende Schneeschleuder auf einem Ns1-Rahmen vorhanden gewesen sein, zusammen mit ca. 120 Kipploren. Zu diesem Zeitpunkt war die Bahn bereits eingestellt. Denn das Werk samt Bahn wurden 1990 stillgelegt. Bis auf zwei Unio-Lokomotiven, die noch im Lokschuppen stehen, sind alle Maschinen bis heute verschwunden. Die Strecke ist noch vorhanden, aber bereits von Gestrüpp überwuchert.

In der Schöma-Lieferliste findet sich die Lieferung einer Feldbahnlok an "Cement & Mathies, Neukalen/Meckl.". Ob es sich dabei um den Vorbesitzer der Ziegelei in Neukalen handelt, muss noch geklärt werden. In der LKM-Liste ist eine V10C vermerkt, die hier im Einsatz gewesen sein soll und an das DR-Betonwerk in Rethwisch bei Möllenhagen abgegeben wurde. Vermutlich testete man hier sogar zwei 1975 gelieferte V10C, die aber durch die 1977 hier eintreffenden Unio-Maschinen abgelöst wurden und dann an das rund 30 km entfernte DR-Betonschwellenwerk abgegeben wurden - dort waren ja bereits sieben V10C im Einsatz.

21.06.2008-info/ 18.02.2012-info/ pw/ Von der Feldbahn ist kein Fahrzeugmaterial mehr vorhanden. Lediglich ein Schneepflug, welcher an einer Lok wohl anzubringen war, ist noch da. Die Strecke ist größtenteils demontiert und durch Feldwege ersetzt. Lediglich ca. 100 Meter Gleise existieren noch aus der Ziegelei über die Brücke kommend und 850 Meter (davon 100 Meter zweispurig) ungefähr mittig der ehemaligen Gesamtstrecke. Zudem sind noch Loren- und Lokschuppen vorhanden

.05.2012/ mr/ Die Ziegelei Neukalen wurde um 1906 auf Maschinenbetrieb umgestellt. Sie produzierte bis 1990. Es gab eine 600 mm-Feldbahn. Eine frühere Strecke führte in westlicher Richtung in einem Bogen um den Franzensberg zu Tongruben südlich von Schlakendorf. Zuletzt wurde allerdings eine nähere, südlich dem Werk gelegene Grube angefahren. Zum Betriebsende gab es (mindestens) eine LKM Ns 2 (-> WFL Lengerich) und vier Unio LDI 45 N (Unio 1166/ 1977 -> Agrarhistorisches Museum Alt-Schwerin, übrige Verbleibe unbekannt).

Im Mai 2012 standen die alten, denkmalgeschützten Ziegeleigebäude und die drei die ört-liche Silhouette prägenden Schornsteine noch (im November 2012 meldete die Lokalpresse allerdings die Vorbereitung des Abrisses). Aus dem Obergeschoss des Verarbeitungsge-bäudes führte eine lange Feldbahnrampe hinunter. Auf dieser und auf dem anschließenden Bahndamm lag noch 600 mm-Gleis. Südlich des Werkes, am Waldrand, gab es wohl mal ein Gleisdreieck. Dort steht noch der letzte Lokschuppen, ein recht moderner Zweckbau mit zwei Einfahrten und einem Gleis. Die weiter führende Trasse durch den Wald ist noch als Einschnitt zu erahnen.

 


Lit.: BE 1/93

© Info von Jens Merte
© Info von Peter Wegner
© Info von Martin Raddatz