Bahn-Express

Ergebnisse einer sonntäglichen Tour zu Feldbahnen im westlichen Münsterland
von Lars Höpel

 

H. und J. Iking GmbH & Co. KG, Ziegelwerk, Estern 60, 48703 Stadtlohn

30.03.2003/ lh/ Die 600 mm-Feldbahn ist erfreulicherweise noch immer im Einsatz. Es wird die Grube angefahren, die seit Herbst 1994 in Betrieb ist. Der Abbaufortschritt ist jedoch gegenüber meinem letzten Besuch im Mai 1999 nur wenig vorangekommen, was auf seltenen Betrieb schließen lässt, der möglicherweise mit der schlechten Baukonjunktur zusammenhängt. Die Vorräte des Abbaufeldes dürften somit noch für einige Jahre Feldbahnbetrieb ausreichen.

 

Dachziegelwerke Idunahall AG, Alte Poststr. 80, 46514 Schermbeck/Niederrhein

30.03.2003/ lh/ Die Schienen dieser Feldbahn machten den Eindruck, als wenn sie nur noch sehr sporadisch befahren werden. Auf dem Werksgelände konnte durch den Zaun (es war Sonntag) eine Garnitur aus fünf Diema-Hydraulikkippern entdeckt werden. Diese waren mit Baumschnitt beladen. Vor dem Zug stand interessanterweise eine kleine Diema-Lok, vermutlich eine DL 6, die offenbar nicht der Ziegelei gehört. Die Lok war zwar mit einer Plane gegen die Witterung abgedeckt, man konnte die Umrisse von weitem aber relativ gut erkennen. Auffällig sind große, halbrunde Puffer und eine merkwürdige olivgrüne Lackierung. An den Enden hat die Lok weiß-rote Warnbalken angemalt bekommen. Diese Lok und weitere abgestellte Loren mit offensichtlich fremder Herkunft sowie anscheinend neu verlegte Abstellgleise lassen darauf schliessen, dass sich hier Eisenbahnfreunde betätigen. Leider konnte vor Ort kein Hinweis gefunden werden, wer dahinter stecken könnte und ob der reguläre Betrieb nun endgültig eingestellt ist oder nicht.

Die anderen Fahrzeuge stehen vermutlich noch im Lokschuppen. Zwei weitere Hydraulikkipper standen übereinandergestapelt neben dem Gebäude.

 

Dachziegelwerke Nelskamp GmbH, Waldweg 6, 46514 Schermbeck/Niederrhein

30.03.2003/ lh/ Die hier noch im Mai 1999 vorgefundene Diema-Lok war nicht mehr vorhanden. Wegen der sonntäglichen Betriebsruhe konnte auch nichts über den Verbleib herausgefunden werden. Vielleicht steht sie auch nur im inneren Werksbereich, da ein Verkauf der Lok eigentlich nicht vorgesehen war. Es handelte sich um eine Vorkriegs-Diema mit Rundhaube vom Typ DS 16 oder DS 22 mit leider bisher unbekannten Daten.

 

Cirkel Kalksandsteinwerke GmbH & Co. KG, Flaesheimer Str. 605, 45721 Haltern am See-Flaesheim

30.03.2003/ lh/ Trotz aller Stilllegungsgerüchte erfreut sich diese Bahn weiterhin regen Lebens. Die Schienen sind blitzblank gefahren, was auf täglichen Betrieb schliessen lässt. Gefahren wird mit fünf großen Kippern. Die Betriebslok versteckte sich am Wochenende jedoch im Lokschuppen. Vor dem Zaun am Lokschuppen wurden zwei weitere abgestellte Kipper gefunden. Die asphaltierte Zufahrt von der Landstrasse zur Sandgrube ist inzwischen in Betrieb. In der Grube wurden neue Aufbereitungsanlagen gebaut. Leider konnte kein Hinweis darauf gefunden werden, ob diese Anlage tatsächlich zum Kalksandsteinwerk gehört. Anscheinend hat diese Investition bisher keine negativen Auswirkungen auf die Bahn gehabt.

 

Gelsenwasser AG, Wasserwerk Haltern, Wasserwerkstrasse, 45721 Haltern am See (Westf.)

30.03.2003/ lh/ BE 2/84, S. 25/ Hier gab es einst eine umfangreiche 600 mm Bahn, die zum Sandaustausch in den Filterbecken eingesetzt wurde. Früher nannte sich die Einrichtung “Wasserwerk für das nördliche Kohlenrevier”. Die Stillegung der Feldbahn fand vermutlich um 1980 statt. Der Fahrzeugpark bestand aus einer Reihe Diema-Maschinen. Eine davon steht noch im Freigelände als Denkmal abgestellt. Da nur ein kurzer Blick “über den Zaun” geworfen wurde, konnte die Lok nicht genau identifiziert werden, es handelt sich jedoch um eine große Maschine aus den fünfziger Jahren mit zwei Klappen pro Seite (=> DS 40). Im Lieferverzeichnis konnte dazu passend folgende Lok ermittelt werden:

 


© Reisebericht von Lars Höpel