Bahn-Express

Nordzucker AG, 38271 Baddeckenstedt

01.08.2002/ rh/ Im Frühsommer 2002 wurden die Gleise 4 und 5 im Bhf Baddeckenstedt durch eine private Baufirma per Zweiwegebagger zurückgebaut. Damit ist die stillgelegte Zufa ohne Anschluss an das DB-Netz. Die im Gleis 5 befindliche Gleiswaage der Nordzucker wurde ebenfalls demontiert. "Zucker"-Tfz waren hier nicht mehr anzutreffen.

 

Nordzucker AG, 31275 Lehrte bei Hannover

09.08.2002/ rh/ Am Stichtag waren bereits etwa 75% der hochbaulichen Anlagen der Zufa abgetragen. Die Gleisanlagen auf der "Zuckerseite" des bekannten Bü liegen zwar noch, die vermisste O&K 25683/1956 war allerdings nicht zu sehen, die Reste der KHD 14652/1935 wurden inzwischen bekanntlich verschrottet.

 

Quelle Regionallager, 31275 Lehrte bei Hannover

09.08.2002/ rh/ Der Gleisanschluss wird nach wie vor durch DB-Cargo bedient. Die schon seit Jahren abgestellte, immer noch vrhandene, blau lackierte Quelle-Köf KHD 46938/1948 hat ihren Standplatz schon seit Jahren nicht mehr verlassen. Für die lange Abstellzeit im Freien, präsentiert sich die Lok in erstaunlich gutem Zustand.

 

Kali + Salz AG, Werk Bergmannssegen-Hugo, 31275 Lehrte bei Hannover

09.08.2002/ rh/ Hier kam am Stichtag nach einer "Fernsichtung" die Lok 3, O&K 26734/1972 im Verschub zum Einsatz.

 

Exportverpackung, 31319 Sehnde

09.08.2002/ rh/ Der Gleisanschluss der Exportverpackung präsentierte sich am Besuchstag völlig verrostet und erheblich zugewachsen. Ob die KHD 57735/1964 noch vorhanden ist, wurde nicht recherchiert.

 

Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH MIBRAG,06727 Theißen

Tagebau Vereinigtes Schleenhain, 04574 Heuersdorf
Tagebau Profen, 06725 Profen

23.04.2002, 27.05.2002/ rh/ Die MIBRAG fördert heute noch in den Tagebauen Profen und Vereinigtes Schleenhain Braunkohle. Pro Jahr werden ca. 20-22 Millionen Tonnen des Rohstoffs abgebaut. Im Bereich Schleenhain wird die geförderte Kohle ausschließlich per Bandanlage in das nahegelegene Kraftwerk Lippendorf transportiert. Im Raum Profen und in Mumsdorf werden dagegen noch zwei ausgedehnte, normalspurige und elektrifizierte Grubenbahnnetze unterhalten. Seit der Einstellung des Werkbahnnetzes im Leipziger Südraum besteht keine Verbindung mehr zwischen den beiden Betrieben.

Als Übergabebahnhöfe werden Profen, Wählitz, Deuben und ein wenige Km nördlich von Meuselwitz gelegener Betriebsbhf genutzt. In Wählitz, Deuben und Mumsdorf werden Kraftwerke betrieben und per Bahn mit der verfeuerten Kohle aus Profen beliefert. Diese Kw erzeugen u.a. die für den Eigenbedarf benötigte elektrische Energie. Ausserdem liefern diese Anlagen Fernwärme für umliegende Gemeinden. Die im Kraftwerk Mumsdorf benötigte Kohle wird ebenfalls aus Profen bezogen. Für den Bahnbetrieb zwischen dem Ügbhf und dem Kw in Mumsdorf werden zwei der E-Loks und eine V22 eingesetzt. Die Beförderung der Kohlezüge zwischen Profen und Mumsdorf erledigt DB-Cargo. Am Tagebau Profen wird die geförderte Braunkohle am 1995 in Betrieb genommenen Kohlemisch- und Stapelplatz (KMS) gelagert, gemischt und verladen. Die Lagerkapazität beträgt rund 300.000 Tonnen. Eine Bahnverladung in der Grube findet nicht mehr statt. Daher gibt es bei der MIBRAG auch keine Tagebautypischen, rückbaren Gleisanlagen mehr. In Deuben verfügt die MIBRAG ausserdem über eine Brikett- und Kohlenstaubfabrik. Hier kommt auch die letzte noch in Betrieb befindliche Dampfspeicherlok zum Einsatz. Die im Bereich Mumsdorf gelegene Brikettfabrik "Phoenix" ist seit dem 30.06.2000 vorrübergehend stillgelegt.

Für die Traktion auf den beiden Grubenbahnnetzen stehen 21 E-Loks der Type EL2, zwei V100.4, fünf V22 und die Dampfspeicherlok zur Verfügung. Ein Großteil des Bahnbetriebes wird elektrisch durchgeführt, die Fahrdrahtspannung beträgt 2400 Volt Gleichspannung. Am KMS und in Mumsdorf wird mit 1200 Volt gefahren. Ausserdem werden die Kohlezüge im Bereich des KMS vom Bediener der Verladeanlage ferngesteuert. Die Lokwerkstatt in Profen nutzt für Verschubarbeiten auf dem Werkstattgelände ein von LEW gefertigtes Akku-Schleppfahrzeug der Type EL16.


MIBRAG, Profen: Oben: Am 1995 in Betrieb genommenen Kohlemisch- und Stapelplatz (KMS) des Tagebau Profen herrscht
ständiger Betrieb. Am 23.04.2002 schoben die Loks 1210 und 1206 einen Fal-Zug durch die Bahnverladung.
Unten: Nach Abschluß der HU erhielt die Lok 1088 einen neuen Anstrich. Das ASF der Lokwerkstatt zog die
noch nicht beschriftete EL2 am 23.04.2002 aus der Halle. (Fotos: Rik Hartl)

Neben der Profener Lokwerkstatt wurden, nicht öffentlich zugänglich, eine FLC und eine 900mm-spurige Tagebaulok als Denkmäler aufgestellt. In den nächsten Jahren werden dort zwei weitere Loks bzw. Bahndienstfahrzeuge auf den Sockel gestellt.

Die Lokliste gibt den Stand vom Juni 2002 wieder. Alle aufgeführten Fzge waren von 04.2002 bis 06.2002 auch vorhanden.

In der Lokwerkstatt Profen wird ein Akku-Schleppfahrzeug der LEW Type EL16 genutzt. Für Arbeiten an den Gleis- und Fahrleitungsanlagen werden drei Mehrzweckfahrzeuge bzw. SKL vorgehalten. Ein viertes dient seit dem Mai 2001 als Ersatzteilspender: Zwei Mehrzweckfahrzeuge Typ MZG, zweiachsig, Dieselantrieb, Betriebsnrn. 14 und 19 Ein drittes Fzg, die Betr. Nr. 08, wird als E-Spender genutzt. Das MZG ist eine Art Schwerkleinwagen mit Endführerstand und Kran. Zusätzlich können weitere Geräte für die Wartung und Instandhaltung der Eisenbahnanlagen an diesem Fzg montiert und betrieben werden.

Zum Bestand gehört ebenfalls ein SKL der Gleisbaumechanik Brandenburg, Typ 25.1, zweiachsig, Dieselantrieb, Betriebsnr. 8 .

Dank für die hervorragende und geduldige Unterstützung geht an die Abteilung Öffentlichskeitsarbeit und die Technischen Dienste Bahnen der MIBRAG. Ganz besonders an Herrn R. Schumann für die Führungen und die Beantwortung vieler Fragen.

 


© Exkursionsbericht von Rik Hartl