Thyssen: Für den internen Einsatz steht diese Deutz bereit. (Foto: Steffen Hartwich)
21.04.2005/ sh/ Das Werk Brackwede der Thyssen Umformtechnik fertigt für eine Reihe von namhaften Automobilherstellern komplette Karosserieteile für deren Fahrzeuge, die von den Automobilisten dann weiterverarbeitet werden. Das Werk befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes und beschäftigt rund 1650 Mitarbeiter. Railion bedient den vorhandenen Gleisanschluß ( an den Bahnhof Brackwede ) drei mal pro Tag ( Mo – Fr ), empfangen werden u.a. Stahl und Coils ( bis zu 10 Wagen am Tag ), im Ausgang wird überwiegend Schrott versandt. Die Werkslok rangiert nur auf dem Werksgelände, gefahren wird morgens ganzzeitig, nachmittags und nachts nur stundenweise.
Thyssen: Für den internen Einsatz steht diese Deutz bereit. (Foto: Steffen Hartwich)
21.04.2005/ sh/ Hier wurde WLE 06 ( O&K 26744 / 1973, MB170N ) angetroffen, die eigentlich hier vermutete O&K 25630 / 1956 war nicht zu sehen. Eventuell ist sie zwecks HU bei der WLE, genaueres konnte aber nicht geklärt werden.
21.04.2005/ sh/ Bad Meinberg feierte bereits vor einigen Jahren ein großes Jubiläum: Am 6. Oktober 1903 verlieh die Fürstlich-lippische Regierung dem damaligen " Curort Meinberg " die Bezeichnung BAD Meinberg. Seit nunmehr 100 Jahren gehört das Heilbad Meinberg zu den privilegierten Orten, die durch hoheitliche Anordnungen mit dem stolzen Wörtchen Bad ausgezeichnet wurden. Vielen unbekannt ist noch das Vorhandensein einer Feldbahn zum Moortransport. Während die 2 noch vorhandenen Kurkliniken im Norden des Ortes liegen, liegt die Betriebsstätte der Feldbahn am Torfstich im Süden ( am Ende der Straße " Auf der Heide " ). Es besteht noch eine kurze, weichenlose Gleisanlage vom Lagerplatz zur Abbaustelle, allerdings wird die Feldbahn nur noch sporadisch genutzt ( ca. 4 – 5 Mal pro Jahr ! ). Der Grund liegt in stark rückläufigen Kurgastzahlen, von den ehemals sechs Kliniken in Bad Meinberg sind zum Jahresende 2002 nur noch zwei, die Rose-Klinik und die Brunnen-Klinik in Betrieb. Das abgebaute Moor befördert eine Diema mittels 2 Kipploren zu einem Lagerplatz. Von hier aus wird das Moor entweder per Lkw zu den Kliniken gefahren oder gleich in der Betriebsstätte Torfstich mit Mineralwasser versetzt und mittels Rohrleitung zu den höher gelegenen Kliniken gepumpt. Das gebrauchte Moor-Wasser-Gemisch wird anschließend wieder zurück zum Torfstich und hier in ein abgebautes Moorfeld gepumpt.
Staatsbad Meinberg: Die Diema FNr. 1617 bei einem der wenigen Einsätze. (Fotos: Steffen Hartwich)
21.04.2005/ sh/ Die Benteler AG ist eine Management-Holding. Unter ihrem Dach operieren die vier rechtlich selbständigen Geschäftsbereiche Automobiltechnik, Stahl/Rohr, Maschinenbau und Handel. Im Jahre 2001 feierte die Benteler-Gruppe ihr 125-jähriges Bestehen. Vier Generationen haben das Unternehmen in dieser Zeit geprägt. Es befindet sich immer noch in Familienbesitz und zählt heute zu den 100 größten Industrieunternehmen Deutschlands.
Bereich Stahl/Rohr: Werk Schloß Neuhaus, Residenzstraße 1, 33104 Paderborn
21.04.2005/ sh/ Von der Stahlherstellung bis zur Produktion von einbaufertigen Systemen - der Geschäftsbereich Stahl/Rohr bildet bereits seit 1920 die Basis der Wertschöpfungskette. Im Werk Schloß Neuhaus besteht eine Werksbahn von 8,2 Km Länge, sie erstreckt sich vom ehemaligen Bahnhof Neuhaus ( Waggonübergabe Railion ) bis hin ins Werk zu den einzelnen Ladestellen. Man verfügt hier über 43 Handweichen und besitzt für interne Transporte 45 eigene Wagen. Nachdem O&K 26595 / 1968 ( Typ MV6b ) verschrottet wurde, sind jetzt hier 2 Schöma-Loks vorhanden. Gute Fotomöglichkeiten bieten sich während der Übergabefahrten vom Werk zum ehemaligen Bahnhof Neuhaus, hierbei wird der Bahnübergang der Marienloher Straße unmittelbar vor dem Werksgelände passiert.
Benteler, Werk Schloß Neuhaus: Schöma FNr. 5637 vor den Benteler-Werkshallen. (Foto: Steffen Hartwich)
Bereich Automobiltechnik: Werk Paderborn-Talle, Marienloher Straße, 33104 Paderborn
21.04.2005/ sh/ Die Benteler Automobiltechnik ist der international größte unabhängige Automobilzulieferer in Familienbesitz und beliefert alle Fahrzeughersteller weltweit. Das Werk besitzt einen Gleisanschluß an die frühere Strecke Paderborn - Bad Lippspringe, dieser wird durch eine Spitzkehre hergestellt. Im Spätsommer 2004 hat die DB Netz AG die Streckeninfrastruktur der Reststrecke Paderborn Nord - Benteler Talle zum Verkauf ausgeschrieben. Da nur noch das Benteler-Werk an dieser ca. 4 Km langen Strecke einen Anschluß hat, hätte eine Stillegung den Verlust des Gleisanschlusses bedeutet. Nach langen Verhandlungen hat die Benteler AG schließlich im April 2005 die Strecke von der DB gekauft. Somit können auch in den Folgejahren Güter über die Schiene nach Talle rollen. Wie gewohnt wird Railion die Zustellungsarbeiten von Paderborn Nord nach Talle übernehmen, gefahren wird morgens und nachmittags. Empfangen werden pro Jahr etwa 50.000 Tonnen Stahl ( Coils ), in den Versand kommt Schrott. Das Werk Talle verfügt über ein Gleisnetz von rund 3 Km mit 14 Handweichen. Für den Rangierbetrieb auf den Werksgleisen wird neben einem 2-Wege-Fahrzeug auch eine Lokomotive eingesetzt, die vorher im Werk Dinslaken eingesetzt wurde.
Benteler, Werk Paderborn-Talle: Lok Nr. 2 kam bereits an drei Benteler-Standorten zum Einsatz. (Foto: Steffen Hartwich)
© Reisebericht von Steffen Hartwich