Bahn-Express

K+S Kali GmbH, Werk Sigmundshall, 31515 Wunstorf (Bokeloh)

23.09.2004 (768/02-35, 769/02-05)(24.04.96)/ uv/ Die durch glückliche Umstände zustandegekommene Besuchsmöglichkeit galt diesmal der noch in Betrieb befindlichen untertägigen Bahnanlage. Es ist dies eine rund 5 km lange Strecke auf der 500 m-Sohle in der Spurweite 600 mm, für die drei Lokomotiven zur Verfügung stehen.

Hier wird Versatz transportiert, wofür zwei Zugeinheiten mit unterschiedlichen Wagen zur Verfügung stehen. Am Stichtag fanden wir die Lok 5 zusammen mit 20 t-Wagen, die Lok 6 zog die 12 t-Wagen. Die dritte Lok (nicht gesehen) steht normal als Reserve bzw. aktuell gerade defekt in der Werkstatt.

Die Lok 5 wurde gerade im vergangenen Sommer aufwendig untertage in eigener Werkstatt grundüberholt. In diesem Zusammenhang wurde die Steuerung komplett erneuert. So wird die Lok nun teilweise über Bildschirmfunktionen gefahren. Außerdem konnte durch Optimierung der Reaktionszeiten erreicht werden, daß ein beladener (ungebremster) Zug - Höchstgeschwindigkeit 15 km/h - nach 65 m (statt zuvor 80 m) zum Stehen gebracht werden kann.

Die 600 mm-Bahn ist momentan nicht stillegungsgefährdet, man rechnet noch mit weiteren 10-15 Jahren Betriebszeit. Eventuell kommt auch noch die Generalüberholung einer zweiten Lok in Betracht. Dennoch gibt es auf der 500 m-Sohle auch eine Bandanlage zum Versatztransport, die einen anderen Teil des Bergwerkes erschließt.

Nicht mehr in Betrieb ist hingegen die 900 mm-Bahn auf der 940 m-Sohle. Hier wurde zuletzt Rohsalz gefahren, wofür zum Schluß noch 4 Lokomotiven vorgehalten wurden. Nachdem die Lagervorräte erschöpft waren, wurde die Anlage Anfang 2003 stillgelegt. Heute erkennt man nur doch Gleisreste im Boden und zurückgelassene Ladeeinrichtungen. Vom Fuhrpark gibt es keine Spur mehr, die Lokomotiven sind heute unzugänglich.

Der Abbau findet heute nur noch auf 1150 und auf 1400 m statt, wobei aufgrund der Erdtemperatur von bis zu 50 Grad die Leistungsgrenze für Mensch und Maschine langsam erreicht wird.

Übertage auf Normalspur hat nun die OHE den Betrieb - auch die Rangierarbeiten auf dem Werksgelände - übernommen. Wir sahen hier kurz die Lok 60024, eine kleinere (Gmdr ??)-Maschine.

Als Relikt steht in der Waschkaue ein als Denkmal aufgearbeitetes Schienenfahrrad von untertage.

 

ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG), Gaz de France Produktion Exploration Deutschland GmbH, Jan Kwade & Sohn, Hoch- und Tiefbau, 49716 Meppen (Rühlermoor)

12.10.2004 (769/11-35, 770/02-36, 771/02-35, 772/02-13)(16.09.94) / uv/ Im Emsland, wenige Kilometer westlich von Meppen, wird seit Ende des 2. Weltkrieges Öl gefördert. Nicht viel, aber bis zum heutigen Tage wird die Förderung aufrechterhalten. Waren hier früher als Betreiber die BEB bzw. die Westdeutsche Erdölleitungs-Gesellschaft sowie die Deutsche Schachtbau- und Tiefbohr-Gesellschaft zu nennen, sind es heute die ExxonMobil als das Unternehmen, das die Förderung unter sich hat, sowie die Gaz de France, die nachgeordnet hierfür maschinentechnische und logistische Leistungen erbringt.

Das Öl liegt in einer Tiefe von ca. 600-800 m, gewonnen werden im Hauptfeld ca. 800 m3 Rohöl pro Tag, noch einmal dieselbe Menge kommt aus dem umliegenden Gebiet. Gefördert wird allerdings deutlich mehr, denn in der Erde ist eine Öl-Wasser-Emulsion, deren Wasseranteil bei über 90 % liegt. Zu Beginn der Aufschlußarbeiten spudelte das Öl noch durch den Lagerstättendruck nach oben, heute muß nachgeholfen werden. Dies geschieht durch Pumpen im Bohrgestände, bzw. durch das Einpressen von Wasserdampf, um das Ölgemisch im Untergrund geschmeidiger zu machen. Die von zahlreichen Pferdekopfpumpen an die Erdoberfläche geförderte Flüssigkeit wird anschließend über Pipelines aus dem Ölfeld zur weiteren Verarbeitung abgezogen.

Das Hauptfeld - beiderseits der Straße von Meppen nach Twist gelegen - ist von einem dichten 900 mm-Gleisnetz erschlossen. Neben den Gleisen gibt es fast immer befestigte Wege. Diese halten aber nur vergleichsweise geringen Gewichten stand - der Untergrund ist moorig. Daher wird für alle Geräte- und Materialtransporte die Schmalspurbahn in Anspruch genommen. Reichlich Gleisdreiecke ermöglichen, daß kaum geschobene Verbände gefahren werden müssen.

Der Lokomotivbestand setzt sich aktuell aus 14 Schöma-Lokomotiven der beiden Betreiber zusammen (11 Stück Gaz de France, Nummern 10, 13, 15, 17, 22 und 24-29, sowie 3 Stück EMPG, Nummern 14, 21 und 30). Darüber hinaus verfügt die als Subunternehmer tätige Baufirma Kwade über drei eigene Diema-Lokomotiven. Letztere erkennt man sofort u.a. an der blauen Lackierung.

Im März 1995 waren außerdem noch die Lok 11 (Schöma 2838/1965, CHL40), sowie eine vierte Lok (Diema ?/?) beim Bauunternehmer Kwade im Bestand.

Auf dem in Spitzenzeiten bis zu 140 km langen Gleisnetz, wovon heute noch ca. 120 km betrieben werden, gibt es sehr unterschiedliches Wagenmaterial - z.B. Kesselwagen, Schwertieflader (übrigens mit Schöma-Drehgestellen!), Spezialwagen für den Gleisbau, Werkzeugwagen, Gestängetransporter, ganze (ausziehbare) Bohrtürme, sowie auch rollende Büro-, Aufenthalts- und Sanitärcontainer. Zumeist reichen die Lokomotiven der unteren Leistungsklassen für diese Transporte aus, allerdings hat man im vergangenen Jahr speziell für die Wasserdampftransporte eine deutlich größere Lokomotive beschafft. Diese Transporte werden mit zwei großen Kesselwagen bewerkstelligt, deren Fassungsvermögen je 16 m3 beträgt.

Nach wie vor ist es so, daß Teile der Gleisanlagen auch gemeinsam von den Ölfirmen und vom Torfwerk Klasmann-Deilmann befahren werden. Südlich der Straße von Meppen nach Twist, im Klein Heseper Moor, finden Ölförderung und Torfabbau sogar direkt nebeneinander statt. Gelegentliche Schilder "Torfbahn hat Vorfahrt" zeigen aber, wer hier die älteren Rechte hat ...

Zum Schluß bleibt noch zu erwähnen, daß der Betrieb nachmittags bis ca. 15:30 Uhr läuft, und daß man von außerhalb nur an wenigen Stellen (Bahnübergänge) einen Einblick bekommen kann. Die erwähnten Fahrwege entlang der Gleise sind allesamt Betriebsstraßen, deren Befahrung durch Unbefugte verboten ist.

 

Klasmann-Deilmann GmbH, Verladung Rühlerfeld, 49835 Wietmarschen (Füchtenfeld)

12.10.2004 (08.05.1991)/ uv/ Die Verladeanlage an der Nord-Süd-Straße, nördlich des Torfwerkes Groß Hesepe, auf der östlichen Straßenseite, wird gerade auf- oder abgebaut - es liegt gestapeltes 600 mm-Gleis herum, Lokomotiven und Loren waren nicht mehr (oder noch nicht) zu sehen.

 

Klasmann-Deilmann GmbH, Georg-Klasmann-Str. 2-10, 49744 Geeste (Groß Hesepe)

12.10.2004/ uv/ Wir haben versucht, auf der Rückseite des Werkes einen Einblick zu bekommen. Die Feldbahn erreicht hier das Werksgelände durch einen Tunnel unter der neuen Emslandautobahn hindurch. Unmittelbar dahinter beginnt das ausgedehnte Werksgelände. Wir sahen in näherer bzw. weiterer Entfernung zwei Lokomotiven. Es bewegte sich jedoch nichts.

Eine anschließende Erkundung der westwärtsführenden Strecke und des südlich gelegenen Abbaugebietes im Dalumer Moor ergab überhaupt nichts. Überall wird reichlich Frästorf gewonnen, es liegen auch genug Gleise, es war aber nicht ein einziger Zug unterwegs und keine einzige Lok zu sehen.

Nicht untersucht haben wir jedoch, ob es an der Ostseite des Dalumer Moores immer noch eine Verladeanlage an der Nord-Süd-Straße gibt.

 

Düsovit, Johannes Dues, Verladung Wietmarscher Twist, 49835 Wietmarschen (Füchtenfeld)

12.10.2004 (05.05.1991)/ uv/ Hier gab es früher eine Verladeanlage mit Feldbahn. Die Verladeanlage steht noch, wird aber nicht mehr genutzt, die Feldbahn ist verschwunden. Nebenan gibt es jetzt eine Ladestelle für Lkw, im Moor verkehren Traktoren.

 

Johannes Veldkamp (Vecom), 49835 Wietmarschen (Füchtenfeld)

12.10.2004 (05.05.1991)/ uv/ Wir befinden uns dort, wo die östlich aus Georgsdorf herausführende Straße nach Füchtenfeld eine 90 Grad-Rechtskurve macht: Hier existiert nur noch ein Lkw-Wendeplatz, sonst erkennt man nicht mehr, daß hier einmal eine Verladeanlage mit Feldbahn stand.

 

Klasmann-Deilmann GmbH, Verladung Füchtenfeld, 49835 Wietmarschen (Füchtenfeld)

12.10.2004 (08.05.1991)/ uv/ Diese Lokalität befindet sich wenig südlich von der oben beschriebenen 90 Grad-Kurve, an der westlichen Seite der Straße. Zu sehen gab es aber nichts, was in Erinnerung blieb...

 

Ehrenborg & Co. KG, Werk Wietmarschen, 49835 Wietmarschen (Füchtenfeld)

12.10.2004 (05.05.1991) / uv/ Dieses Torfwerk, ganz in der Nähe der oben beschriebenen Klasmann-Verladeanlage, jedoch auf der anderen Straßenseite gelegen, ist offenbar völlig vom Erdboden verschwunden. Im Vorbeifahren war nichts mehr zu sehen - das dahinterliegende Abbaugebiet wird aber nach wie vor bearbeitet - und wird offenbar nun vom Humuswerk Wietmarschen (ehem. Torfwerk Ehrenborg & Fortmann) aus erschlossen.

 

Humuswerk Wietmarschen GmbH, Siedlerstr. 2, 49835 Wietmarschen (Füchtenfeld)

12.10.2004 (772/14-19)(08.05.1991)/ uv/ Dieses Werk, früher unter dem Namen Ehrenborg & Fortmann firmierend, ist erfreulicherweise noch vorhanden und macht einen recht modernen Eindruck. Um 14.30 Uhr ist Feierabend, wir waren deutlich später hier, aber ob nun alle vorhandenen Loks im Werk standen, bleibt unklar. Wir sahen folgende Lokomotiven:

 

Gebr. Brill Substrate GmbH & Co. KG, Torfwerkstr. 11, 49828 Georgsdorf

12.10.2004 (08.05.1991)/ uv/ Das Torfwerk Brill arbeitet nach wie vor, jedoch ohne Feldbahn. Das zuletzt vorhandene Feldbahnmaterial wurde einige hundert Meter nördlich des Werkes zusammengetragen und gestapelt - auch die Lokomotiven standen hier. Letztere sind zwischenzeitlich allerdings verschwunden. Der Rest - Loren und Gleise - sind in größeren Mengen noch vorhanden.

 

Griendtsveen Erica BV, 49828 Georgsdorf

12.10.2004 (08.05.1991)/ uv/ Die vormals vorhandene Verladeanlage ist in Teilen noch vorhanden, doch Betrieb findet hier schon lange nicht mehr statt. Auch bahnmäßig ist nichts mehr zu sehen. Zur Orientierung: Es geht um das, was man gegenüber von Brill auf der anderen Straßen- bzw. Kanalseite sieht.

 

Denkmal in Adorf, nahe der Kirche, 49767 Twist (Adorf)

12.10.2004 (772/20)/ uv/ In der Ortsmitte von Adorf ist eine 900 mm-Lok zusammen mit zwei Kipploren als Denkmal aufgestellt worden. Es handelt sich dabei um die ehemalige Klasmann-Lok 5/6314.

 

Kuite & van Beem, Veenwerken, 49767 Twist (Neuringe)

12.10.2004 (08.05.1991)/ uv/ Das Abbaugebiet liegt in Neu Ringe auf der Südseite der Straße hinter der Häuserzeile. Obwohl recht großflächig Frästorf abgebaut wird, kommt man heute ohne Feldbahn aus. Es ist bahnmäßig nichts mehr zu sehen.

Wären wir ein Stück weitergefahren, nach Neugnadenfeld (Ortsteil von Ringe), hätten wir wohl eine am Dorfgemeinschaftshaus als Denkmal aufgestellte Feldbahnlok mit Torfloren gesehen. Die Lok stammt vermutlich von Dues. Einzelheiten sind unbekannt.

 

Klasmann-Deilmann GmbH, Südstr. 270-272, 49767 Twist (Schöningsdorf)

12.10.2004 (772/21-25)(08.05.1991)/ uv/ Im südlichen Bereich von Schöninghsdorf kreuzt die Klasmann'sche 900 mm-Bahn die Hauptstraße (L 46). Guckt man man nach Osten oder Westen, entdeckt man auf den Gleisanlagen vielleicht die eine oder andere Lok:

Es war schon deutlich nach 17 Uhr, da überfuhr plötzlich ein Zug den oben genannten Bahnübergang - zwei Loks vorn, eine hinten - leider waren wir schon weitergefahren und konnten das Ereignis nur aus einiger Entfernung miterleben.

 

Denkmal in Schöninghsdorf, im südlichen Ortsteil, 49767 Twist (Schöninghsdorf)

12.10.2004 (772/26)/ uv/ Im Süden von Schöninghsdorf ist eine 900 mm-Lok zusammen mit drei Kipploren als Denkmal aufgestellt worden. Eventuell handelt es sich um eine ehemalige Griendtsveen-Lok.

 

Griendtsveen Torf AG, Südstr. 140, 49767 Twist (Schöninghsdorf)

12.10.2004 (08.05.1991)/ uv/ Das Torfwerksgelände ist noch auszumachen, es sieht dort sehr aufgeräumt aus. Maschinen und Relikte der Feldbahn (hier: Torfloren) sind säuberlich aufgereiht. Möglicherweise wird die Werkstatt noch betrieben, der Abbau läuft hier - wenn überhaupt noch - ohne die Feldbahn. Abgesehen von den aufgereihten Loren war kein Feldbahnmaterial zu sehen.

 

Gebhard Strenge, Versener MoorJohannes Veldkamp (Vecom), Versener Moor, 49716 Meppen (Versen)

12.10.2004 (04.05.1991)/ uv/ Hier - beiderseits der Straße, die von Schöninghsdorf in Richtung Meppen führt - wird zwar weiterhin Torf abgebaut, allerdings ist von einer Feldbahn nichts mehr zu sehen.

 

Schöma Christoph Schöttler GmbH, 49356 Diepholz

15.10.2004 (772/27-30)(12.07.2004)/ uv/ Wieder einmal ein Besuch, bei dem es fast nur Tunnelloks zu sehen gab. Schwerpunkt sind nach wie vor Maschinen für den Gotthardtunnel, doch auch für Spanien wird z.Zt. viel produziert.

Im Einzelnen waren zu sehen (Tunnelloks, weiß, soweit nichts anderes vermerkt):

Außerdem war zu erfahren, daß man die Lok 4419 in diesem Jahr verschrottet (hat), nachdem man einen Rahmenriß (!) festgestellt hat und somit eine Aufarbeitung nicht mehr möglich war.

Darüber hinaus gab H. Niermeyer zwei Hinweise aus der Region:

 

Höne und von Lehmden, Torfwerk, 49377 Vechta (Grünenmoor)

15.10.2004 (772/31-35)(11.07.2004)/ uv/ Obwohl es Freitag und später Nachmittag war, wurde gerade ein Lkw beladen. An der Rückseite des Werkes wurde gerade ein Torfzug entladen. Am vorderen Ende hingen die beiden sonst in der Entladung eingeschlossenen Diema-Loks, die "Adele" stand hingegen am anderen Ende des Zuges.

 

Hans-Hermann Reinkemeyer, Esserner Dorfstraße, 31603 Diepenau (Essern)

16.10.2004 (772/36-37, 773/...)/ uv/ Wieder eine private Feldbahn, auf die wir durch den Verbleib der Lok des Tonwerkes Schlingmann aufmerksam wurden. Auf dem Privatgrundstück mitten in Essern - gegenüber vom Rindenmulch- und Torfhändler "Die Torffrau" - ist in den vergangenen beiden Jahren eine Gleisanlage von 700 m Länge entstanden. Der Lokomotivbestand setzt sich aus verschiedenen Fahrzeugen zusammen:

Die ehemalige Gaslok wird gerade in einem separaten Gebäude aufgearbeitet. Die anderen Fahrzeuge stehen ansonsten - wie auch eine Anzahl Loren - unter einer offenen Überdachung oder im Freien.

 

Siegfried Kersch, Minden/Uwe Kath, Petershagen, 31603 Diepenau (Essern)

16.10.2004 (773/...)(03.07.2002)/ uv/ Die Torfwerksgebäude der Torfgesellschaft Essern stehen noch, das Gelände ist von einem Spargelbauern aus der Region erworben worden. Das Freigelände ist geräumt. Hier werden Busse geparkt, mit denen der Spargelbauer in der Saison seine Erntehelfer transportiert. Eine kleinere Anzahl Torfloren ist noch vorhanden.

In der kleinen Eternit-Werkstatthalle auf der gegenüberliegenden Straßenseite haben sich zwei Eisenbahnfreunde niedergelassen, die sich um den Erhalt der Torfbahnstrecke bemühen. Unter www.moorbahn-essern.de kann man nachlesen, wie der Stand der Dinge ist. Daraus geht u.a. hervor, daß das Torfwerk Essern im August 2001 stillgelegt wurde, und daß man 3,6 km Strecke von dort übernommen hat. In den letzten Jahren hat man dafür gesorgt, daß ein Großteil davon befahrbar bleibt/ist.

Der eigene Fuhrpark besteht aus drei Lokomotiven, einem gefederten Drehgestell-Plattformwagen (ex Torf und Humus Uchte) mit aufmontierten Sitzbänken, zwei normalen Lorengestellen mit Sitzbänken und einer Anzahl weiterer Loren z.B. für die Streckenunterhaltung.

Außerdem gibt es eine Hebeldraisine (ex OHE/ 1977 an Uwe Kath (auf 600 mm umgespurt).

Für die Zukunft möchte man einen Interessen- und Förderverein auf die Beine stellen, dessen Ziel es sein soll, einen weiteren Ausbau der Strecke bis nach Warmsen zu realisieren. Nach Angaben der beiden Betreiber stehen die Zeichen dafür momentan recht gut.

 

Torfwerk Warmsen GmbH & Co., 31606 Warmsen

16.10.2004 (773/...)(18.09.2003)/ uv/ Das Werk läuft, es sind augenscheinlich keine Veränderungen eingetreten. Im Werk waren reichlich Lokomotiven vorzufinden, die die Wochenendruhe genießen konnten:

Die beim letzten Besuch hier vorhandene Schöma 2240 konnte nicht entdeckt werden.

Nach Angaben aus Essern hat man von dort eine größere Menge Torfloren übernommen (die mit den Nummern am Rahmen ?!), welche zuletzt auf eigener Achse von Essern nach Warmsen gefahren wurden. Ein zunächst angedachter Verkauf ins Baltikum zerschlug sich aufgrund zu hoher Transportkosten.

 

Torf- und Humuswerk Uchte GmbH, Darlaten Nr. 69, 31600 Uchte

16.10.2004 (773/...)(18.09.2003)/ uv/ Zur wochenendlichen (Fast-)Betriebsruhe fanden wir im Moor einen zur Beladung bereitstehenden Zug mit zwei Lokomotiven:

Offenbar hat man sich kürzlich eine zweite Lok für den Ladebetrieb im Moor beschafft. Nach Aussagen von Herrn Reinkemeyer aus Essern (s.o.) soll diese Lok aus dem Bestand des Torfwerkes Most stammen. Die Maschine wurde erst kürzlich sehr aufwendig und sorgfältig grundüberholt.

Im Werk standen dann die übrigen bekannten 10 Streckenloks säuberlich in zwei Reihen neben der Werkstatt im Freien abgestellt (Betriebsnummer/Fabriknummer): 1/4945, 2/5349, 3/4798, 4/5003, 5/5217, 6/5428, 7/3019, 8/5429, 9/5475, 10/5476

Offenbar läuft der Bahnbetrieb (saisonbedingt) momentan eher auf kleiner Flamme - einige der Maschinen sind in den letzten Tagen sicherlich nicht bewegt worden.

Das Torfwerk Most hat seinen Betrieb nun endgültig eingestellt. Die zuletzt vorhandenen Loks sind - wohl Anfang dieses Jahres - verkauft worden. Herr Reinkemeyer hat selbst die moderne Streckenlok und die orange Gaslok übernommen, eine Maschine ist an Torf und Humus Uchte gegangen, und zwei weitere Maschinen wurden in den Raum Vechta verkauft (das wären dann die fünf Loks, die beim letzten Besuch am 29.04.99 noch vorgefunden wurden).

Die Strecke, die vom Fuchsberg aus in Richtung Most/Uchte verläuft, ist zugewachsen und augenscheinlich seit mehreren Jahren nicht mehr befahren worden.

 

Torfwerk Wehrbleck, 27259 Wehrbleck

16.10.2004 (30.05.1999)/ uv/ Das Werk läuft noch mit Traktorbetrieb, ein paar Gleisstapel liegen herum, sonst ist kein Feldbahnmaterial mehr da. Beim letzten Besuch waren zumindest noch einige Drahtkäfig-Torfloren vorhanden.

 

Torfwerk Rohenkohl, 27259 Wehrbleck

16.10.2004 (30.05.1999)/ uv/ Das Werk liegt still und ist verschlossen, bahnmäßig ist alles abgeräumt. In der Straße in Werksnähe liegen noch zwei Bahnübergänge. Beim letzten Besuch waren hier noch zwei Diema DL6 vorhanden, die den Torf über ca. 50 m vom Lagerplatz ins Torfwerk gefahren haben.

 

Diakonie Freistatt v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel, 27259 Freistatt

16.10.2004 (773/...)(30.05.1999)/ uv/ Es war Samstag - und als wir uns dem ehemaligen Torfwerk näherten, kam uns der Lokführer entgegen, der gerade eben den letzten Besucherzug für diese Saison gefahren hat. Erfreulicherweise wurde für uns noch einmal der Lokschuppen geöffnet und eine kleine Spritztour mit der Betriebslok unternommen.

Die im Jahre 1999 noch vorhandene Diema DL8 war nicht mehr vorhanden.

Nach wie vor werden Besucherfahrten auf der Strecke durchgeführt, wobei die teilweise schlechte Gleislage ein Problem darstellt.

Handhebeldraisinen stehen als Denkmal zumindest in Heimstatt, sowie nahe der Schule auf einem Spielplatz in Freistatt.

 

Alfred Bülker, Lezayer Str. 286, 49453 Barver

16.10.2004/ uv/ Mitten im Ort unweit der Kirche soll auf einem Privatgrundstück eine ehemalige Lok aus Freistatt vorhanden sein. Der Eigentümer war leider nicht zu Hause. Von außen war eine Reihe Kipploren zu sehen. Bei der Lok handelt es sich möglicherweise um eine Diema DL8.

 

Ostendorf Blumenerde GmbH, Donstorf 44, 49406 Eydelstedt (Donstorf)

16.10.2004 (16.10.1997)/ uv/ Das Torfwerk wurde vor zwei Jahren stillgelegt. Büro, Werkstatt und Lagerplatz sind eingeebnet worden, das Torfwerksgebäude - eine moderne Trapezblechhalle - wird momentan zu einem Hühnerstall umgebaut. Zwei frühere Gebäude des Torfwerkes Kohorst, die aber schon seit Jahren nicht mehr genutzt wurden, stehen noch und verfallen. Von der Feldbahn ist nichts mehr zu sehen, alles wurde abgebaut. Die Lokomotiven - im Jahre 1997 waren sechs Diema- und eine Schöma-Lok vorhanden - sollen an das Ostendorf-Werk in Neuenkirchen-Vörden umgesetzt worden sein. Das Abbaugebiet ist jetzt Naturschutzgebiet.

 

Erdenwerke Wietinghausen GmbH & Co. KG, 27248 Ehrenburg (Wietinghausen)

16.10.2004 (24.07.2001)/ uv/ Überraschenderweise fanden wir nur eine Lok im Hauptwerk nördlich der Straße (ehem. Riesselmann & Bokern). Das Werk auf der Südseite der Straße (ehem. Ehrenborg & Fortmann) ist verschlossen, arbeitet nicht mehr, auch die Werkstatt dürfte inzwischen ausgezogen sein. Im Freigelände werden noch Torferzeugnisse gelagert. Der Feldbahnanschluß ist schon längere Zeit (einige Jahre) nicht mehr genutzt worden.

Die zweite Lok stand zusammen mit einem Zug aus 10 neuen Blechkastenloren (höchstens ein Jahr alt !!) auf der Strecke im Moor.

Die Abbaugebiete südlich der Straße werden nach wie vor angefahren, wenn auch nicht täglich, wie aus dem Zustand des Bahnüberganges ersichtlich war.

 


© Reisebericht von Ulrich Völz