Bahn-Express

Spitzke AG, Märkische Allee 39, 14979 Großbeeren

10.04.2004/ mr/ Auf dem Firmengelände stehen drei orange-rostige V 60 D, die wohl als Ersatzteilspender oder Arbeitsvorrat dienen. Aus der Entfernung war nur zu erkennen, dass je eine Maschine vom Kalkwerk Rüdersdorf (Lok 6) und vom VEB Baustoffwerk Luckenwalde (Lok 2) stammt.

 

Museumsbahn Buckower Kleinbahn e.V., Bahnhofstr. 1, 15377 Buckow

10.04.2004/ mr/ Strecke Müncheberg (Mark) - Buckow (Märkische Schweiz), 4.9 km lang, 1897 - 1929 als 750 mm-Dampfbahn betrieben, seit 1930 als vollspurige, elektrifizierte Bahn (Oberleitung mit 750 V =, später 600 V =), 1993 bis 1997 Dieselbetrieb (Ferkeltaxen), seit 9/2002 wieder elektrisch. Die Bahn zweigt von der nicht elektrifizierten Strecke Berlin - Kostrzyn ab, auf der die DBAG Dieseltriebwagen der Baureihe 624 einsetzt.

Die Buckower Kleinbahn hatte 1930 von HAWA je drei Trieb- und Beiwagen erhalten, die ab 1980 im Raw Schöneweide "rekonstruiert" (also praktisch neu gebaut) wurden (ET/EB 188 501 - 503 -> 279 001 - 006 -> 479/879 601 - 603). Im Museumseinsatz steht die Garnitur 279 003 / 004. In diesem Jahr soll eine zweite Garnitur aufgearbeitet werden. Außerdem besteht die Idee, mit einem ex-"Peenemünder" den früheren Werksverkehr des Rüstungsbetriebes nachzuempfinden, eher originell als original...

Im Bahnhof Buckow werden von dem Verein u. a. drei Dieselloks erhalten.

 

Spurensuche in Klausdorf

12.04.2004/ mr/ Klausdorf (bei Zossen) ist eines der Gebiete - wie z.B. auch um Glindow und Zehdenick -, die sich gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts zu einem Zentrum der Ziegelherstellung entwickelten. Um 1920 produzierten in Klausdorf sechs Ziegelwerke jährlich insgesamt 56 Mio. Ziegel, die vor allem in Berlin verbaut, aber auch - bis heute erhalten- für die Pflasterung der Dorfstraßen verwendet wurden. Für die Abfuhr der Steine und die Anlieferung von Kohle wurde ein normalspuriges Privatanschlussgleis von dem Bahnhof Rehagen-Klausdorf der Königlich Preußischen Militäreisenbahn in den Ort Klausdorf verlegt. Reste dieses Gleises sind noch heute in der Klausdorfer Bahnhofstraße zu sehen. Dort finden sich auch noch kreuzende 500 mm-Gleise, die frühere Feldbahnverbindungen zwischen den Ziegelwerken und den Tongruben markieren. Mit einer Ausnahme sind von den früheren Ziegeleien nur noch Ruinen erhalten. Die ehemaligen Tonstiche sind über einen Fußpfad zu erkunden, hier und da schauen rostige Schwellen oder Lorenteile aus dem Gebüsch.

Schon früh wurden Motorlokomotiven nach Klausdorf geliefert. Die Firmen Honnemann und Arndt erhielten zwischen 1926 und 1934 insgesamt fünf DIEMA-Loks in 500 mm, für das Jahr 1939 ist die Lieferung einer O&K - RL 1c in 500 mm dokumentiert. Vielleicht finde ich irgendwann einmal die Zeit, da genauer nachzuforschen, Hinweise auf Ziegelwerke und deren Feldbahnmaterial nehme ich jedenfalls gerne entgegen.

Das letzte noch produzierende Werk firmiert seit 1990 unter Märkische Ziegel GmbH. Der Hoffmannsche Ringofen von 1890 steht unter Denkmalschutz. Die werkseigene Tongrube und der damit verbundene Feldbahnbetrieb wurde bereits vor vielen Jahren eingestellt, Trassenreste sind noch erkennbar. Zuletzt, bis etwa 1991, diente die 600 mm-Bahn nur noch dazu, den vom Schwesterwerk Glienick mit LKW angelieferten Ton im Werksgelände zur Verarbeitung zu transportieren. Tilo Engemann hat das Werk 8/1992 gründlich inspiziert und drei Loks vorgefunden: LKM 48346/1959, Ns 2f; LKM ?/?, Ns 2f; LKM 260134/1960, Ns 1b. Die Ns 1b wird mittlerweile von einem Feldbahnfreund in Fredersdorf bei Berlin erhalten. Der aktuelle Stand konnte nicht erkundet werden, weil niemand anzutreffen war.

Hinweise auf Ziegeleien und deren Feldbahnen gesucht !

 

Torfwerke A. - Günther Meiners GmbH & Co. KG, Hesterberger Str. 19, 27246 Borstel

17.04.2004/ mr/ Ein großes, erst vor kurzem erweitertes Torfwerk, dessen umfangreiche 600 mm-Feldbahn voll unterhalten wird und gute Zukunftsaussichten hat! Das Streckengleis verzweigt sich im Torfwerk in einen Rangierbahnhof aus drei Übergabegleisen und einer zehngleisigen Harfe. Der Lokschuppen hat sieben Stände. Hinter der Entladehalle zwei Umsetzgleise mit sechs Weichen und einer Gleiskreuzung. Entsprechend umfangreich ist der Fuhrpark: Etwa 180 Torfkastenwagen und 20 DIEMA-Loks, DL-Typen für den Verschub im Moor und im Werk, DS-Typen für den Streckendienst (zur Lastverteilung in Doppeltraktion). Die ganze Anlage wirkt hausgebacken, aber gut unterhalten. Das Streckengleis ist gerade erst überarbeitet worden. Dabei hat man als Ersatz für verrostete Stahlschwellen wellenförmige Profile von Leitplanken verwendet. Die Torfbahn ist werktäglich im Einsatz, Fördermenge etwa 250 Loren. Der Torfabbau soll bis mindestens 2020 gesichert sein. Es gibt viel zu sehen, zum Beispiel ein mechanisches Gleisbiegegerät, eine Schneefräse mit VW-Automotor oder acht halboffene Personenwagen (Holzaufbau mit Längsbänken und Planendach).

Das Werk darf ohne Erlaubnis nicht betreten werden, kann aber von außen gut eingesehen werden. Ich habe die Loks 16, 25, 28, 30, 35, 39, 42, 43, 52, 57 und 60 gesehen, weitere Loks standen im Lokschuppen. Nach einer Auswertung von Sichtungen (2000 - 2004) und Jens Mertes DIEMA-Liste dürfte sich der aktuelle Bestand wie folgt zusammensetzen ( x = unbekannt):

 

EUFLOR GmbH, Torfwerk, 31622 Heemsen-Lichtenmoor

17.04.2004/ mr/ Wochenendruhe, doch beladene Torfloren im Werk und die frisch befahrene Hauptstrecke zeigen, dass das Werke und die Feldbahnen nach wie vor in Betrieb ist. Bei Euflor wird die ein Stück hinter dem Torfwerk liegende Miete nicht mehr zur Torflagerung oder Zugübergabe, sondern nur noch als Abstellfläche benutzt, die Gleise sind zugewachsen.

 

Karl Meiners Torf und Humus GmbH, Lichtenmoor 20, 31622 Heemsen-Lichtenmoor

17.04.2004/ mr/ Wochenendruhe, aber das Werke und die Feldbahnen sind nach wie vor in Betrieb (beladene Torfloren im Werk, frisch befahrene Hauptstrecke).

 

B.E.S. Brandenburger Elektrostahlwerke GmbH, Woltersdorfer Str. 40, 14770 Brandenburg an der Havel

22.04.2004/ mr/ Der Werkbahnbetrieb lässt sich außerhalb der Werksanlagen im Stadthafen am Silokanal und von der Brücke der B 1 beobachten (Züge mit Schrott zum Stahlwerk und mit Stahlcoils aus dem Werk). Bei meinem Besuch war Lok 632, eine V 60 D, im Einsatz. Eine aktuelle Lokliste wird gesucht!

 

Villmann-Gruppe, 14770 Brandenburg an der Havel

22.04.2004/ mr/ Quasi alles zu den Geschäftsfeldern "Eisenbahn" und "Schrott" bearbeitet der Unternehmer Villmann im SWB Industrie- und Gewerbepark mit folgenden Betrieben:

Der Hauptsitz ist das ehemalige Bahnbetriebswerk des stillgelegten Stahl- und Walzwerkes (SWB, teilweise als Industriemuseum erhalten). Als Depot für Loks und Waggons dienen auch die Gleisanlagen in der JVA Brandenburg und im Bahnhof Altstadt. Vor Ort ist nicht so ganz klar, welches Fahrzeug gerade welchem Betrieb zuzurechnen ist, deshalb die Loksichtungen unsortiert: Bei der JVA war nur ein Blick durch eine Torlücke möglich, das Gelände wirkt aufgeräumter als vor zwei Jahren (Lokliste siehe DS 171, S. 24). Bei der HLB stehen zwei orange ASF (Nr. 1, 2). Am Stellwerk der ITB steht deren Lok 629 (V 60 D, weiß/blau) und desolat abgestellt ein ASF (Nr. 4, orange) sowie eine Ost-V 200. Auf dem Gelände des FWB gesichtet: ITB 628 (V 60 D, orange), ITB 1101 (V 100.5, weiß/blau), diverse V 60 D in schlechtem Zustand, eine Köf III (335 o.ä.) in frischem Lack (blau mit weißem Streifen) sowie auf Wagen eine zerlegte West-V 100 und ein ASF (orange).

 

Sodawerk Staßfurt GmbH, 39418 Staßfurt

01.05.2004/ mr/ Das Sodawerk Staßfurt hat jetzt zwei C-fl der Meininger Bauart FLC, mir war bisher nur eine bekannt. Die Lokdaten konnte ich nicht aufnehmen, weil ich das Werk nicht betreten konnte. Die elektrifizierte 600 mm-Feldbahn mit den LEW-EL 12 ist werktags nach wie vor in Betrieb, alles sieht aus wie gehabt (Einsatzloks: Nr. 1 und Nr. 2").

 


© Reisebericht von Martin Raddatz