Bahn-Express

Henkel Genthin GmbH, Ziegeleistr. 56, 39307 Genthin

08.08.2003/ ms/ jm/ Mit "Henkels Bleich-Soda" wurde bereits 1876 der Grundstein für die heutigen Henkel-Werke gelegt. Das bekannteste Produkt - Persil - gibt es seit 1907. Ein weiterer bekannter Name, Ata-Scheuerpulver, wird 1920 eingeführt. In Genthin geht das Henkel-Werk zur Produktion von Wasch- und Reinigungsmitteln 1923 in Betrieb. Nach dem Zweiten Weltkrieg geht das Werk 1946 ins Volkseigentum an die Provinz Sachsen-Anhalt über, die ab 1947 als "Industrie-Werke Sachen Anhalt, Waschmittelwerk Genthin, Sitz Halle" und ab 1948 als "Vereinigung Volkseigener Betriebe Sapotex, Persilwerk Genthin" firmieren. 1952 erfolgt die Umbenennung in "VEB Persil-Werk, Sitz Genthin", bevor 1957 der Name "VEB Waschmittelwerk Genthin" entsteht. Man stellt hier z.B. ab 1968 das bekannte Spee her, welches auch nach dem Verkauf durch die Treuhandgesellschaft an die Firma Henkel KGaA weiterhin produziert wird (das "gute Spee" mit dem schlauen Fuchs:-). Seit 1991 firmiert das Werk unter dem Namen Henkel Genthin GmbH. Es werden heute hier die flüssigen Waschmittel hergestellt. Diese haben sich in den letzten Jahren auf dem Markt etabliert und die jährliche Produktion steigt stetig an. Dabei setzt man weiterhin auch auf den Transport per Schiene zu den einzelnen Verteillagern.

Nach Anmeldung wurden uns nicht nur die derzeit eingesetzten Schienenfahrzeuge gezeigt, wir konnten auch im Henkel-Museum einen Einblick in die Firmengeschichte gewinnen. Das Henkel-Museum ist mit viel Liebe zum Detail im ehemaligen Badehaus des Henkel-Werkes eingerichtet. Ein Besuch lohnt sich. Alte Aufnahmen zeigen dabei auch die ehemals eingesetzten Lokomotiven. So gab es anfänglich eine Oberursel-Rangierlok, später dann eine Bullaugen-Deutz sowie feuerlose Dampflokomotiven. Eine dieser Dampfspeicherlokomotiven steht als Denkmal vor dem Museum.


Henkel, Genthin: Am Abend des 7. August hatte der Zweiwege-Unimog einige Wagen auf dem Gelände zu verteilen.
Die Aufnahme unten aus dem Henkel-Museum zeigt wohl die erste Werklok bei Henkel in Genthin.


Henkel, Genthin: Mitte der 1980er Jahre erhielt das Werk drei FLC aus dem RAW Meiningen, die FNr. 03072 ist als Denkmal vor dem Werksmuseum erhalten geblieben. (Foto: 08.08.2003, Jens Merte)

 

VEB Zuckerfabrik Genthin, Berliner Chaussee, 39307 Genthin

08.08.2003/ ms/ jm/ Die Zuckerfabrik ist stillgelegt und abgerissen, Es gibt keine Lok mehr.

 

Getreidewerk Genthin, Karower Straße, 39307 Genthin

08.08.2003/ ms/ jm/ Es sind Gleise vorhanden, aber keine Lok. Auf dem Gelände steht allerdings ein LKM ADK 125.

 

Quelle Schickedanz AG & Co., Str. am Wald, 14793 Bücknitz

08.08.2003/ ms/ jm/ Die beiden hier zuletzt eingesetzten V22B wurden an die Eisenbahnfreunde Loburg abgegeben. Es gibt keine Bedienung über die Schienen mehr. Auf dem Anschluss stehen jetzt die Fahrzeuge der Ziesar-Bücknitzer Eisenbahn.

 

Ziesar-Bücknitzer Eisenbahn, Str. am Wald, 14793 Bücknitz

08.08.2003/ ms/ jm/ Mit dem Ziel, auf der rund 7 km langen Strecke von Ziesar nach Bücknitz und weiter bis Rogäsen Bahnbetrieb durchzuführen, wurde die Ziesar-Bücknitzer Eisenbahn gegründet. Diesen Sommer fanden bereits die ersten Fahrten statt, bei denen die Deutz-Lokomotive zusammen mit einem der beiden Triebwagen zum Einsatz kamen. Das Problem der Bahn ist derzeit, dass der Kaufvertrag über die Strecke bisher von der DB AG nicht unterzeichnet wurde und mittlerweile die verschiendenen Bereiche innerhalb der DB AG offenbar nicht mehr an dem Verkauf interessiert sind. So fährt die Ziesar-Bücknitzer Eisenbahn derzeit leider nicht einer gesicherten Zukunft entgegen. Der Chef der Bahn, der uns heute kurzfristig einen Besuch ermöglichte, ist dennoch guter Dinge - im schlimmsten Falle würden die Fahrzeuge halt in Zukunft auf einer anderen Strecke zum Einsatz kommen.

Die Deutz ist bestens aufgearbeitet und wurde heute zur Demonstration auch mal bewegt, an den beiden Triebwagen wird derzeit gearbeitet. Man besitzt desweiteren einen Rottenkraftwagen sowie einen Personenwagen und einen Flachwagen, der als Sommerwagen umgebaut wird. Die Deutz trägt die Fabriknummer und die passende Motornummer auf einem Schild im Führerhaus. Die selbe Nummer wird allerdings für eine Lok bei der Dampflok-Gemeinschaft '41 096' e.V., Salzgitter-Klein Mahner, genannt. Denkbar ist zwar, dass das Führerhausoberteil getauscht wurde, aber darauf gibt es keinen gesicherten Hinweis. Die Lok wurde bei einem Schrotthandel in Hamburg erworben.


Ziesar-Bücknitzer Eisenbahn: Die Deutz FNr. 55862 auf dem Gelände der Quelle AG. (Foto: 08.08.2003, Jens Merte)

 

Denkmal, Gaststätte Tüff-Tüff, Bahnhofstraße, 14828 Görzke

08.08.2003/ ms/ jm/ Im ehemaligen Bahnhofsgebäude befindet sich die Gaststätte "Tüff-Tüff". Der Besitzer hat auf einem Restgleisstück am Bahnsteig eine V10B als Denkmal aufgestellt. Die Lok wurde vor einem Jahr aus einem ehemaligen Kasernen-Gelände in Bukow geborgen. Bisher konnte der Besitzer keine Nummer an der Lok finden - aber deshalb sind wir ja da überhaupt hingefahren und nach kurzer Suche wurde an beiden Stangen die 252096 gefunden. Offenbar haben schon andere Eisenbahnfreunde die Nummer an den Stangen freigekratzt, es jedoch nicht für nötig erachteten, den Besitzer der Lok oder den Rest der Welt darüber zu informieren. Tja, euch ist so etwas entgangen, denn die Identifizierung und Zulieferung von technischen Informationen über die Lok wurde mit kühler Flüssigkeit (Bier für den Beifahrer, Wasser für den Fahrer - bei 33 Grad im Schatten gerade richtig) vom Besitzer belohnt - Danke!!!


Gaststätte Tüff-Tüff: Auf dem Bild unten ist im Hintergrund der alte Lokschuppen in Görzke zu sehen. (Fotos: 08.08.2003, Jens Merte)

 

Eisenbahnfreunde Hoher Fläming, Niemegker Straße, 14806 Belzig

08.08.2003/ ms/ jm/ Hier wurden folgende Fahrzeuge angetroffen:


Eisenbahnfreunde Hoher Fläming: Die V60D von LKM, FNr. 270067, Baujahr 1962. (Foto: 08.08.2003, Jens Merte)

 

Arbeitskreis Loburger Bahn (Dampfzug-Betriebsgemeinschaft DBG), Chausseestraße, 39279 Loburg bei Magdeburg

08.08.2003/ ms/ jm/ Im Bahnhof Loburg stehen beim Lokschuppen und beim östlichen Stellwerk etliche Wagen und Lokomotiven des Arbeitskreis Loburger Bahn. Bei der an der östlichen Ausfahrt gelegenen Werkstatt wurde eine MaK 240B aufgebockt und ohne Achsen angetroffen, sie wird offensichtlich grundlegend aufgearbeitet. Hier stehen dann, neben etlichen Wagen, auch noch ein Skl (Schöneweide Kl 3588) und eine kleine O&K-Rangierlok, die seit 2000 als "verschollen" gilt. Beim alten Lokschuppen gegenüber dem Bahnhof wird an der Aufarbeitung einer C-n2t-Dampflok gearbeitet. Daneben stehen hier eine LKM V10B, eine N4 und eine Köf II, ausserdem etliche zum Teil aufwendig restaurierte Wagen. Nicht angetroffen wurden z.B. die beiden V22B aus dem Quellelager in Bücknitz, die hier eigentlich auch stehen sollten.

 

Denkmal am Bahnhof, 39245 Gommern

08.08.2003/ ms/ jm/ Auf dem Bahnhofsvorplatz steht als technisches Denkmal eine 750 mm-Cn2t von O&K. Sie wurde 1975 aufgestellt, eine Tafel erinnert an die Personen Dr. R. Lehnert, P. Sommer, J. Mielke und W. Kuhle, die diese Lok damals aufgearbeitet haben. Die Lok präsentiert sich heute in einem sehr guten äusserlichen Zustand.

 

Zuckerfabrik Gommern, 39245 Gommern

08.08.2003/ ms/ jm/ Sofern es sich dabei um das Gelände an der Karither Straße handelt, kann man heute feststellen, dass es hier zwar noch Gleise gibt, jedoch keine Lok, kein Güterverkehr und auch keine Zuckerfabrik da selbst vorhanden ist. Zwei Lokomotiven sind bekannt:

 

In der Kaluga-Liste taucht ein Eintrag für eine Kaluga beim "Zentralen Reparatur- und Ausbesserungswerk, Gommern" auf, welches das Gelände westlich der Bahnstrecke nach Magdeburg gewesen sein könnte. Gesehen wurde keine Lok, jedoch sollte dieses Gebiet bei der nächsten Tour noch mal näher untersucht werden.

 


© Reisebericht von Martin Schiffmann und Jens Merte