Bahn-Express

Museo Ferroviario Piemontese, Turin / Italien

14.07.2002/ jm/ Auf die Sonderfahrt dieses Zuges hatten mich die Eisenbahnfreunde im Museum in Savigliano am Vortag aufmerksam gemacht. Eine Dampflok mit zwei Drehgestell-Umbauwagen und einem Hecht (mit DB-Beschriftung) und Unterstützung durch eine alte, braunen FS-Elok Baureihe 626 bildeten den gut besetzten Zug vom Bahnhof Turin Dora nach Ceres. Bei der bestens gepflegten Dampflok handelt es sich um eine 1907 von Henschel gelieferte pr. T 3, Fabriknummer laut Schild 8585, Betriebsnummer allerdings die 3 - laut Liste wäre die Lok mit dieser Fabriknummer aber die Nummer 2 gewesen:

Im Bahnhof stehen weitere Fahrzeuge, die offensichtlich zum Museo Ferroviario Piemontese gehören: eine grüne, dreiachsige Dieselrangierlok mit Blindwelle (Badoni, Betriebsnummer ETC 245.01), eine Drehgestell-Diesellok in creme-rot und eine weitere braune E 626.


Museo Ferroviario Piemontese: Die T3 kurz vor der Abfahrt im Bf Turin Dora. (Foto: Jens Merte)


13.04.2003/ jm/ Auf dem Gelände des (schon in den 1950er Jahren?) stillgelegten Bahnhof Torino Nord ist ein Teil der Fahrzeugsammlung untergebracht. Das Empfangsgebäude und ein kleiner Lokschuppen ist renoviert. Der Zustand der Fahrzeuge und Teile des Geländes lassen vermuten, dass dies nur eine Art Abstellkammer und Werkstatt der Eisenbahnfreunde ist. Es war heute auch kein offizieller Besuchstag, da sich aber derzeit eine Ausstellung auf dem Gelände befindet, durfte ich mir so jeden Winkel des Geländes ansehen. Besonders fazinierend finde ich die Schuppen und Abstellgleise, die teilweise wie Katakomben in den Berg hinein bzw. unter den Straßen von Turin (der Bahnhof liegt Mitten im Zentrum von Turin) gegraben wurden. Der Ringlokschuppen ist offensichtlich wegen Einsturtzgefahr teilweise abgesperrt. Der Bahnhof ist ein Sackbahnhof, das Gleis führt nach Norden zum FS-Bahnhof Turin Dora. Direkt beim Bahnhofsgelände (Nord) wird der Fluß Torrente mit einer Brücke überquert, welche wohl erst vor kurzem in Betrieb ging. Die Brücke ist nagelneu.

Vorgefunden wurden vier Dampfloks, eine dreiachsige, schwere Dieselrangierlok und eine schwere Drehgestell-Streckendiesellok, zwei Eloks, zwei Badoni-Rangiertraktor (Breuer-Lizenzbau) und eine Feldbahndiesellok von O&K, Werk Nordhausen. Diese Feldbahnlok steht als Denkmal beim Empfangsgebäude. Ausserdem noch im hintersten Winkel eine Köf II, die nur mit einem Kletterakt im alten Ringlokschuppen entlang des Rangiertraktors erreichbar war. Die Dunklheit hat eine Identifizierung verhindert, die Fotos mit Blitz zeigen aber, das es kein Schild mehr im Füherhaus gibt. An der Front trug die Lok ein eckiges, längliches Fabrikschild mit spitzen Ecken. Deutz, Gmeinder und Henschel (die haben abgerundeten Ecken) scheidet damit wohl aus. Es würde am ehesten zu Jung passen und dürfte eine Vorkriegslieferung sein, da die Lok einen genieteten Rahmen hat.

Nachsatz: Gerade mal in die Reisetipps von -mu geschaut, der da schreibt: "wenn Du Dich mal wieder bei der SATTI umsiehst, dann hätte ich da noch: Jung 5668/1935 Bdm, ex DRG, Kö 4641, 1945 an Ferrovie Torino - Ceres / SATTI - 12.85vh". Ja, die dürfte es sein.


FTN = Ferrovie Torino Nord
FTC = Ferrovie Torino-Ceres


Torino Nord: Die Feldbahnlok O&K FNr. 11509/1940. (Foto: Jens Merte)

 


© Exkursionsbericht von Jens Merte