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Erzgrube "Am Burgstall" (Faber-du-Faur-Stollen) der GHH AG, 73430 Aalen

19.12.2006-info/ ha/ Die Geschichte des Eisenerzabbaus in Aalen begann 1614 als die Freie Reichsstadt Aalen dem Herzog von Württemberg erlaubte, auf ihrer Markung nach Erz zu graben. Sie endete (vorläufig) 1888 mit der Einstellung des Erzabbaus in der Grube "Am Burgstall".

Die Autarkiebestrebungen im "Dritten Reich" führten dazu, dass die Gutehoffnungshütte AG, Oberhausen ab 1937/38 die alten, verfallenen Stollenanlagen in Pacht übernahm, die Tagesanlagen neu aufbaute und ab Februar 1939 mit der Erzförderung im neu aufgefahrenen Stollens begann. Das neue Bergwerk erhielt den Namen "Faber-du-Faur-Stollen", nach dem früheren Hüttenverwalter der Schwäbischen Hüttenwerke Wasseralfingen Wilhelm von Faber du Faur.

1948 wurde die Erzgrube wieder stillgelegt, da der Abbau nicht mehr lohnte und die Hüttenwerke an der Ruhr das Erz wegen des hohen Kieselsäuregehaltes nicht mehr abnehmen wollten. [*1,*2]

1943 hatte die Erzgrube einen direkten Anschluß an die Städtische Industriebahn Aalen erhalten, der von der Reichsbahn bedient wurde. Hier wurde eine Deutz-Rangierlok eingesetzt.

Bei der schmalspurigen Grubenbahn waren zwei Grubenloks im Einsatz. Der Grubenlokführer Anton Fürst berichtet [*2]: "... Nur zwei Gänge besaß die kleine Benzollok mit Schwungrad, [sie] leistete 15 PS ... Später erhielten wie eine Diesellok, die das Doppelte leistete und mehr Schaltgänge besaß ..."

 


Quelle:
*1) Bayer, H.-J. und G.Schuster, Erzbergbau in Aalen-Wasseralfingen, Stuttgart 1988
*2) Weller,Walter: Bergbau und Bergleute, Aalen 1987, S. 37 (dort auch ein Foto mit der Diesellok)

© Info von Hans Abendschön