Bahn-Express

Rheinische AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation RAG, Tagebau Gruhlwerk, 50374 Erftstadt-Kierberg

20.02.2004-info/ jm/ Die Rheinische AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation RAG betrieb im Tagebau Gruhlwerk seit 1927 eine Zahnradbahn, die drei Besonderheiten aufwies. Erstens verwendete man 3000 V/50 Hz-Drehstrom, was eine aufwendige dreipolige Oberleitung erforderte. Zweitens betrug der Zahndruck 16 t und die Bahn war damit bei der Eröffnung die am schwersten belastete Zahnradbahn der Welt. Und drittens schoben die Zahnradlokomotiven den ganzen Zug, also nicht nur die Wagen, sondern auch die Adhäsionslokomotive, den Berg hinauf. Auf der 700 m langen und 12,5 % steilen Zahnradbahn verwendete man Strub-Zahnstangen.

Der Zahnrad-Betrieb im Tagebau Gruhlwerk wurde 1949 aufgegeben, die Zahnradlokomotiven waren aber noch einige Jahre danach vorhanden.

Borsig lieferte 1927 den mechanischen Teil der beiden 544 PS starke Lokomotiven, deren elektrische Ausrüstung von Siemens stammte. Aus weiteren Unterlagen geht hervor, daß es im Tagebau Gruhlwerk sogar drei Lokomotiven gab, die 1954 von der RAG noch die Nummern 160 bis 162 erhielten. Dies läßt sich anhand der Borsig-Lieferliste weder belegen, noch widerlegen. Eventuell wurde ab 1940 eine der Lokomotiven an den benachbarten Tagebau Fortuna abgegeben. Die abgegebene Lok kam mit dem Einsatz neuer Lokomotiven dort 1949 wieder zum Tagebau Gruhlwerk zurück. Dieser Einsatz wird allerdings von anderen Quellen bezweifelt bzw. steht im Widerspruch zu diesen.

Nr.HerstellerBorsig FNr.SSW FNr.Bj.ArtSpur mmLüP mmAchsstand mmDienstge-
wicht t
Vmax km/hBemerkung
1=160Borsig/SSW11984245219272/bo-el9006480390028,07,51949 a, v/v
2=161Borsig/SSW11985245319272/bo-el9006480390028,07,51949 a, v/v
162????2/bo-el9006480390028,07,5Existens nicht nachgewiesen, 1949 a, v/v

 


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