26.01.2007-info/ jm/ Die meterspurige Treidelbahn beim Schiffshebewerk Niederfinow war bis zum April 1978 im Einsatz. Sie diente anfänglich zum Treideln der antrieblosen Schleppkähne auf der 1914 eröffneten Schleusentreppe Niederfinow, denn hier konnte zwischen den sehr dicht aufeinander folgenden vier Schleusen nicht für jeden Kahn ein Schubschiff zur Verfügung stehen.
Mit der Eröffnung des Niederfinower Schiffshebewerk 1934 wurde die Treidelbahn von der benachbarten Schleusentreppe bis zum Schiffshebewerk verlängert, so dass die Treidelloks hier die antrieblosen Kähne aus dem Trog ziehen konnten. Das Ende der Treidelbahn kam mit der Einstellung der Schleusentreppen (1972) und der Aufgabe der Schleppschiffahrt auf dem Kanal.
Für die Treidelbahn lieferte Siemens 1913 acht 12 t schwere Lokomotiven, eine ist als Denkmal erhalten.
Bereits 1898 wurde am Finowkanal im Hinblick auf den Betrieb am Teltowkanal eine Siemens-Treidellok System Köttgen getestet. Während eine Schiene ca. 85 % des Gewichtes aufnehmen, stützt sich die Lok zum Schiff hin auf zwei großen Rollen ab. Dieses System von Carl Köttgen hatte sich zwar bewährt, nach dem Ende der Versuche 1901 entschied man sich aber dennoch für "normale" Gleise.
Finowkanal: Die Versuchs-Treidellok System Carl Köttgen. (Foto: 23.09.2004, Jens Merte)
Finowkanal: Die Treidellok beim Schiffshebewerk. (Foto: Sven Pape)
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